Auf der ComVac, die im Rahmen der Hannover-Messe vom 24. bis 28. April stattfindet, stellt Atlas Copco in Halle 26 am Stand B32 sein breites Programm an Vakuumpumpen aus. Nach den Übernahmen von Edwards 2014 sowie der Vakuumsparte des Oerlikon-Konzerns (Leybold) im vergangenen Herbst hat Atlas Copco einen eigenen Konzernbereich für die Vakuumtechnik gegründet.
Ein Highlight auf dem Messestand sind die drehzahlgeregelten Vakuumpumpen der Serie GHS 3800–5400 VSD+. Sie eignen sich für eine effiziente Vakuumversorgung mit bis zu 4800 Kubikmetern pro Stunde. Bislang erreichte das stärkste Modell der Baureihe maximal 1810 Kubikmeter pro Stunde. Mit Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent gegenüber herkömmlichen Drehschieber-Vakuumpumpen und ihrem wartungsfreundlichem Design amortisieren sich die Pumpen in sehr kurzer Zeit, versichert Christoph Angenendt, Kommunikationsmanager Industrievakuum bei Atlas Copco. Die Schrauben-Vakuumpumpen eignen sich für Anwendungen mit hohem Vakuumbedarf, etwa in der Glasindustrie, an Verpackungslinien, in der Dosenfertigung oder für Trocknungsprozesse. Die Maschinen erweitern die bisherige Serie und liefern höhere Volumenströme pro Stunde und Kilowatt Leistung als andere Vakuumpumpen mit vergleichbarer Kapazität, heißt es bei Atlas Copco.
Im Rahmen einer zentralen Versorgung lässt sich die Vakuumerzeugung mit den Pumpen exakt an den Bedarf des Kunden anpassen. Denn die mittels Elektronikon-Steuerung intelligent gesteuerten Vakuumpumpen arbeiten sehr sparsam mit variabler Drehzahl (VSD+, Variable Speed Drive). Atlas Copco stellt die Vakuumpumpen als anschlussfertige Komplettsysteme in einem Gehäuse bereit. Sie basieren konstruktiv auf den bewährten Plug-and-play-Prinzipien der vom Konzern bekannten Kompressoren. Das spart Zeit und Platz bei der Installation. Die Stellfläche ist dabei sehr gering: Die GHS 3800–5400 VSD+ benötigen eine Aufstellfläche von weniger als 2 x 3 Metern; den kleineren Maschinen der Serie genügt die Fläche einer Europalette.
Des Weiteren zeigt Atlas Copco die komplett neue Baureihe GVS A: einstufige, ölabgedichtete Drehschieber-Vakuumpumpen. Sie ersetzen die bisherige GVS-Serie und eignen sich mit ihrem umfassenden Zubehör zum Beispiel für Verpackungslinien, die Formgebung von Gummi und Kunststoff, die Holzverarbeitung und Materialhandhabungsaufgaben sowie viele andere Anwendungen. Gegenüber der früheren Generation liegt der Energiebedarf bei gleichem Volumenstrom pro Zeiteinheit um etwa 15 Prozent niedriger.
Die Leistungspalette umfasst Saugvolumina von 16 bis 630 Kubikmetern pro Stunde. Die alte GVS-Serie reichte nur von 20 bis 300 Kubikmetern pro Stunde. Damit stehen Anwendern gleich von Beginn an zwei zusätzliche Modelle mit deutlich höheren Kapazitäten zur Verfügung als in der Vergangenheit (GVS 470 A und GVS 630 A). Zudem gibt es unter den Modellen ab der GVS 60 A aufwärts reine Sauerstoffvarianten, die sich speziell für Verpackungsanwendungen in der fleischverarbeitenden Industrie eignen.
Mit der DZM-Baureihe wiederum hat Atlas Copco ein Mehrfachpumpen-System entwickelt, das als leistungsstarke Plug-and-play-Lösung einfach zu installieren ist. Die Multi-Klauenvakuumpumpe vereint bewährte Komponenten aus der Kompressorentechnik mit der effizienten Technologie der trockenlaufenden DZS-Klauenvakuumpumpen. Auch die DZM stellt Atlas Copco in Hannover erstmals der Öffentlichkeit vor. Die Multi-Klauenpumpen sind eine zuverlässige Lösung beispielsweise für Verpackungsanlagen, pneumatische Förderlinien oder Spannvorrichtungen von CNC-Maschinen, für Kunststoffverarbeitungsmaschinen, für Trocknungsprozesse oder auch eine zentrale Vakuumversorgung.
Die DZM-Modelle vereinen – je nach benötigter Förderleistung – zwei bis vier DZS-Klauenvakuumpumpen in einem kompakten Gehäuse. „Die robusten, langlebigen Pumpen arbeiten einstufig, ölfrei und luftgekühlt und kommen auch in rauen Umgebungen mit sehr wenig Wartung aus“, betont Angenendt. Jeweils eine der Pumpen, die für eine DZM kombiniert werden, arbeite drehzahlgeregelt, so dass sich das erzeugte Vakuum exakt an den Bedarf anpasse. Dadurch sinken die notwendige Leistung, der Energieverbrauch sowie der CO2-Ausstoß. Die platzsparenden Systeme gibt es mit Saugvolumenströmen zwischen 112 und 1230 m³/h. Wie bei den einzelnen DZS-Klauenpumpen, ermöglicht auch das DZM-System einen Enddruck bis zu 140 mbar absolut.
Atlas Copco bringt bei der DZM seine leistungsstarken DZS-Pumpen zusammen mit allen benötigten Komponenten unter einer Schallhaube unter und kann seinen Kunden dadurch eine ebenso kompakte wie intelligente Systemlösung anbieten. Das robuste Gehäuse schützt die Pumpen, reduziert Lärm und Hitze und enthält die gesamte für den Betrieb notwendige Technologie in einer Box. Die von den Kompressoren bekannte Elektronikon-Steuerung regelt den Betrieb der Multi-Klauenpumpe und stimmt die einzelnen enthaltenen Pumpen optimal aufeinander ab, um den eingestellten Sollwert konstant zu halten.
Die vierte auf der ComVac gezeigte Serie sind die Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen AWS und AWD. Sie eignen sich mit ihrer robusten und bewährten Technik für raue Umgebungen der Prozessindustrie, wie Bergbau, Chemie und Petrochemie, Stahl- und Zementwerke, aber auch die Papierherstellung oder Kunststoffverarbeitung. Anwender erhalten diese Pumpen als fertig montierte Plug-and-play-Lösungen in drei verschiedenen Standardkonfigurationen. Die Pumpen sind auch für nasse, korrosive Prozessströme bestens geeignet und tolerieren kleine Partikel im Gasstrom. Anwender profitieren von kurzen Durchlaufzeiten, minimalen Lebenszykluskosten und hoher Zuverlässigkeit.
Die Modelle stehen als einstufige, direktangetriebene Pumpen (AWS) oder als zweistufige Pumpen (AWD) mit Riemenantrieb zur Verfügung. Die Kapazitäten reichen von 170 bis 37500 Kubikmetern pro Stunde.. Die Enddrücke gehen hinunter bis auf 30 mbar (a). Die AWS eignen sich für zyklische Abpumpprozesse, wie beispielsweise die Evakuierung, Imprägnierung oder Sterilisation. Die zweistufigen AWD-Pumpen spielen ihre Vorteile bei kontinuierlichen Prozessen wie Abfüllung, Entgasung und Lösemittelrückgewinnung aus. Für die Steuerung von Einzelpumpen, inklusive einer echten An-/Aus-Schaltung, hat Atlas Copco neuerdings einen eigenen Controller im Programm. „Elec Cab“ heißt die Steuerung, die auch Vakuumpumpen anderer Anbieter kontrollieren kann.