Memdos Smart, die Schrittmotor-Dosierpumpe von Lutz-Jesco, ermöglicht es aggressive Chemikalien schonend und pulsationsarm zu dosieren – ohne Druckspitzen und mit minimierter Totzeit. Die Dosierpumpe lässt sich über ein vollfarbiges Touchdisplay so leicht und fehlerfrei bedienen wie ein Smartphone und ist Industrie‑4.0‑kompatibel. Vom 10. bis 14. Juni 2024 präsentiert das Unternehmen die Pumpe auf der Achema (Halle 8, Stand K86).
Was haben Kläranlagen, Kraftwerke und Autowaschstraßen gemeinsam? Sie alle müssen tagtäglich aggressive Chemikalien dosieren – Kläranlagen Flockungsmittel für das Wasser, Kraftwerke Antirostschutzmittel für Rohrleitungen, Autowaschstraßen Reinigungsmittel für die Waschbürsten. Um die Substanzen einzubringen, kommen oft Dosierpumpen zum Einsatz, die mit einer Membran im Dosierkopf arbeiten. Bewegt sich die Membran nach hinten, entsteht im Pumpenkopf ein Unterdruck, sodass Flüssigkeit einströmt. Bewegt sie sich nach vorne, wird das Fluid aus dem Pumpenkopf ausgestoßen.
Herkömmliche Modelle am Markt arbeiten meist mit Standardmotoren mit konstanter Drehzahl. Hubzeiten der Membran beim Ansaugen und Ausstoßen sind daher gleich lang. Das ist deswegen unvorteilhaft, weil in der Phase der Vakuumerzeugung die Fluid-Förderung stillsteht. Diese ständige Unterbrechung mindert nicht nur die Effizienz, sondern führt zur sogenannten Pulsation. Dabei können in den Leitungen Druckschwankungen entstehen, welche die Genauigkeit der Dosierung beeinträchtigen und schlimmstenfalls zu Beschädigungen und Ausfällen führen. „Oftmals müssen Pumpenbetreiber teures Zubehör wie Pulsationsdämpfer kaufen, um diesen nachteiligen Effekt in den Griff zu bekommen“, sagt Steffen Roth, Leiter der Entwicklung bei Lutz-Jesco. „Eine ökonomische Alternative, die wir auf der Achema 2024 präsentieren, ist unsere neue Generation der Membran-Dosierpumpen namens Memdos Smart.“
Herzstück der Membran-Dosierpumpen ist ein Antrieb mit einem von einem Mikroprozessor geregelten Schrittmotor. Anders als bei Standardmotoren ist es möglich, den Motor asynchron laufen zu lassen. Die Dosierpumpe kann bei Saughub und Druckhub mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten arbeiten. So wird es möglich, den Motor während des Ansaugens mit höherer Geschwindigkeit zu betreiben. Es entsteht ein stärkerer Unterdruck, der die Flüssigkeit schneller ansaugt. Die Vakuumphase, bei Standardmotoren eine Totzeit, ist auf ein Minimum reduziert. Nach dem Ansaugen kann der Schrittmotor dann mit langsamerer Geschwindigkeit arbeiten, um die Flüssigkeit kontrolliert und gleichmäßig auszustoßen, ohne dass es zu einem abrupten Druckanstieg kommt.
Für hochviskose Medien existiert ein Slow-Mode. „Dank des Schrittmotors lässt sich ein nahezu konstanter Förderstrom erreichen, der eine schonende, pulsationsarme Dosierung aggressiver Chemikalien ermöglicht – ohne Druckspitzen und mit minimierter Totzeit“, unterstreicht Roth. Die Wiederholgenauigkeit der Membran-Pumpen der Serie Memdos Smart liege über den gesamten Dosierbereich bei +-1 Prozent. „Wir sind überzeugt: Schrittmotor-Membrandosierpumpen werden in Zukunft den Markt beherrschen, wenn es um hochgenaue und reproduzierbare industrielle Dosieraufgaben geht.“
Erhältlich ist die Memdos Smart in acht Leistungsstufen – mit Fördermengen zwischen zwei Litern pro Stunde bei einem Druck von 20 bar bis hin zu 180 Litern pro Stunde bei 4 bar. Zudem existieren vier verschiedene Varianten um alle Anforderungen des Marktes abzudecken.
Lutz-Jesco hat die Pumpen der Serie Memdos Smart so kompakt konstruiert, dass sie minimale Montagefläche benötigen und sich auch in Kompakt-Dosiersysteme integrieren lassen. Die Modelle mit Fördermengen zwischen zwei und 30 Litern pro Stunde beispielsweise haben lediglich eine Länge von 280 Millimeter, eine Breite von 130 Millimeter und eine Höhe von 220 Millimeter. Um den Montageaufwand zu reduzieren, verfügen die Pumpen über einen abnehmbaren Fuß für die schnelle Wandbefestigung. Um dabei Flexibilität für verschiedene Einbausituation zu gewinnen, ist das vollfarbige 3,5‑Zoll-Touchdisplay je nach Ausführung in die rechte, linke oder hintere Gehäuseseite integriert. Zudem existiert eine Ausführung mit einem Ringkabel. „Anwender können somit die kabelgebundenen Displays mehrere Pumpen nebeneinander an die Wand montieren und die Geräte zentral und zeitsparend von einer Stelle steuern“, sagt Roth.
Die Bedienung selbst ist laut Roth so intuitiv wie die eines Smartphones. „Anwender können auch ohne Bedienungsanleitung alle Funktionen sofort verstehen und ausführen. Diese Kombination, ein vollfarbiges Touch-Display mit einer Smartphone-ähnlichen Bedienung, hebt uns von anderen Marktteilnehmern ab. Sie macht die Steuerung der Pumpen deutlich schneller und gleichzeitig weniger fehleranfällig.“ Gleichzeitig können Anwender die Geräte über eine BUS-Schnittstelle in ein übergeordnetes Steuerungssystem einbinden. „Dies ermöglicht in der Industrie‑4.0‑Ära eine nahtlose Integration der Dosierpumpe in größere, industrielle Automatisierungssysteme. Auf Wunsch können die Pumpen der Serie Memdos Smart sogar die Steuerung des Gesamtsystems mit Ventilen, Sensoren, Durchflussmessern und anderen Dosierpumpen übernehmen.“