Auf der Achema 2018 stellt Bosch eine neue flexible Prozessanlage für die wirtschaftliche Herstellung von Injektionslösungen vor. Die Anlage zeichnet sich vor allem durch ihre modulare Bauweise aus. „Je nach Kundenanforderung ermöglicht das Design die Erweiterung der Anlage um zusätzliche Prozessbehälter sowie den flexiblen Austausch von Modulen“, erklärt Dr. John Medina, Vertriebsleiter bei der Bosch-Tochter Pharmatec, der bei der Konzeption der Anlage mitgewirkt hat. Der reibungslose Produkttransport von der Prozess- zur Abfüllanlage ALF lässt sich anhand einer LED-Visualisierung verfolgen. Außerdem demonstriert Bosch in einer Industrie 4.0‑Anwendung, wie die Maschinendaten der Prozess- und der Füllanlage in einem System zusammenlaufen und visuell aufbereitet werden.
Modularer Aufbau der Prozessanlage
Die ausgestellte Prozessanlage vom Typ SVP250 LF ist für die Produktion von Injektionslösungen (Small Volume Parenterals, SVP) in kleinen Chargen von 15 bis 250 Liter ausgelegt. Sie besteht aus je einem Ansatz- und Lagerbehälter. In Abhängigkeit des gewünschten Volumens lassen sich diese Prozessbehälter auf jeweils vier Einheiten in unterschiedlichen Größen erweitern. „Zudem minimiert die konische Form den Produktverlust beim Entleeren des Behälters. Angesichts der kostenintensiven Wirkstoffe, die in dem Ansatzsystem verarbeitet werden, stellt dies einen wirtschaftlichen Vorteil der Anlage dar“, so Medina.
Vollständige Trennung von Technik- und Reinraum
Für die aseptische Ansatzherstellung ist die Prozessanlage mit einem Modul für eine zweistufige Sterilfiltration zwischen Ansatz- und Lagerbehälter sowie mit einer optionalen Laminar-Flow-Decke ausgestattet. Dieses Modul erzeugt eine turbulenzarme Luftströmung, um das Eindringen von Fremdpartikeln in den Produktbereich zu verhindern. Eine integrierte Reinraumwand trennt die Prozessbehälter zudem vollständig vom technischen Teil des Systems. So bleibt der Reinraum kompakt und gut zugänglich. Zwischen den Produktionschargen sorgt ein integriertes CIP-Modul für Reinigung und Sterilisation der Anlage.
In Linie: Prozess- und Abfüllanlage kommunizieren
Als besonderes Highlight erwartet Messebesucher eine exemplarische Linienkonfiguration aus SVP Ansatzanlage und ALF 5000 Füll- und Verschließmaschine. „Das flüssige Produkt wird vom Lagerbehälter direkt zur Füllmaschine gefördert“, sagt Medina. „Wir haben vorkonfigurierte Konzepte entwickelt, mit denen auch besondere Produkte wie Suspensionen sicher und mit minimalem Produktverlust transferiert werden.“ Die ALF 5000 verarbeitet die Flüssigkeit unmittelbar weiter.
Abfüllanlage für hohe Prozesssicherheit
Neben der Industrie 4.0‑Anwendung bietet die ALF 5000 Füll- und Verschließanlage vor allem hohe Prozesssicherheit und Flexibilität. In der Kombi-Ausführung verarbeitet die Maschine zusätzlich zu Ampullen auch wahlweise Injektionsflaschen. Die ALF 5000 kann mit allen gängigen Füllsystemen ausgerüstet werden und verfügt wahlweise über vier, sechs, acht, zehn oder zwölf Füllstellen. Für eine besonders schonende Verarbeitung kann ein tragender Rechentransport zum Einsatz kommen. Dafür werden die Glasbehältnisse leicht angehoben, um ein Schleifen an den Maschinenführungen zu verhindern. Bei durchgängiger Produktqualität erzielt die Maschine eine Ausbringung von bis zu 600 Behältnissen pro Minute.
Bosch auf der Achema: Halle 3.1, Stand C71