Das Beratungsunternehmen Main5 rät Pharmaunternehmen, sich auf die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Entwicklung einzulassen. „Vor allem schwache Kenntnisse und Visionen führen dazu, dass der Umgang mit Daten oft nur mit Sorge gesehen wird. Doch Furcht ist ein schlechter Ratgeber, denn den Daten gehört die Zukunft. Gerade die Pharmaindustrie liegt in der digitalen Entwicklung noch weit hinten und sollte sich ein Beispiel nehmen an digital aktiven Branchen, wie dem Automobil‑, Banken- und Finanzwesen“, ist Tore Bergsteiner, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Main5 überzeugt. Die Frankfurter Berater haben sich auf die Analyse, Flexibilisierung und potenzielle Neustrukturierung von Geschäftsprozessen im Pharmaumfeld spezialisiert.
Die drei Schritte der Digitalisierung
Die Vorteile der Digitalisierung sind zahlreich. Tatsächlich basiert heute fast jede Forschungsaktivität und Interaktion aus Daten. Das bringt Softwarehersteller, Investoren und Pharmaunternehmen in eine voreilige Goldgräberstimmung. „Selbstredend müssen Unternehmen darauf achten, die wachsenden Datenmengen verlässlich korrekt zu verwalten und wertschöpfend einzusetzen. Wenn wir an die Forschung denken, hängen schnell Menschenleben davon ab“, warnt Bergsteiner. Doch unter der Voraussetzung einer guten Forschungspraxis sind die Möglichkeiten zahllos: Es geht um die Reduzierung von Laborarbeiten, die zeitliche Optimierung klinischer Studien, Verbesserung des Nebenwirkungsmanagements und um die Entwicklung effektiverer Therapien. Durch Künstliche Intelligenz automatisierte Denkarbeit beschleunigt und verbessert die Entwicklung in seinen regulierten Phasen und ermöglicht außerdem, die Fitness eines Medikaments schnellstmöglich festzustellen.
Eine erfolgreiche Digitalisierung in Pharmaunternehmen besteht laut Main5 aus drei Schritten
1. Unternehmen sollten in einem ersten Schritt eine eigene digitale Vision und Umsetzungsstrategie definieren.
2. Anschließend sollte in einem zweiten Schritt der Reifegrad der Prozesse und des Datenmanagements in der Organisation ermittelt und daran ein digitaler Umsetzungsplan ausgerichtet werden.
3. Der dritte und letzte Schritt ist dann die konsequente Umsetzung und Analyse des effektiven und effizienten Einsatzes einer höheren Digitalisierung in den isolierten Wertschöpfungsprozessen des pharmazeutischen Unternehmens.
Lösungen für die optimale Datenprüfung
Tore Bergsteiner, Geschäftsführer von Main5, spricht auf der diesjährigen Swiss Association of Pharmaceutical Professionals. Das Symposium wird jährlich von zwei schweizerischen Fachverbänden gestaltet. Zum 28. November 2018 werden um die 140 Experten erwartet. Sie alle arbeiten in der pharmazeutischen oder biotechnologischen Industrie.
„Wir möchten das Symposium nutzen um zu zeigen, dass die Technik zum Nutzen des Menschen großartiges Potenzial bietet. Selbstredend stehen dem zahllose Herausforderungen gegenüber: Beispielsweise braucht die Branche schon heute mehr Daten-Analysten und Informatiker mit spezifischem Branchenwissen, je weiter die Digitalisierung voranschreitet. Der Erfolg wird sich einstellen, sobald die Pharmawelt in der Lage ist, die dringend notwendigen regulatorischen Standards zu setzen.“
Tore Bergsteiner, Geschäftsführer von Main5