Unternehmen, für die Condition Monitoring von industriellen Maschinen und Anlagen ein Thema ist, sind beim Workshop am 21.02.2019 in der Kongresshalle Böblingen genau richtig. Das Unternehmen Schildknecht hat ein praxisnahes Workshop-Programm zusammengestellt, welches viele Möglichkeiten, aber auch die Herausforderungen von Condition Monitoring erörtert.
Der Workshop beginnt um 10:00 Uhr mit einer Keynote durch Thomas Schildknecht, der als Experte im Bereich Wireless und IoT viele Vorträge hält. Ziel ist es, die Möglichkeiten und auch Herausforderungen bei IoT Projekten detailliert zu beleuchten. Außerdem wird ein Kunde des Unternehmens Schildknecht eines seiner Industrie‑4.0‑Projekte hautnah vorstellen. Danach werden drei konkrete Anwendungsfälle in Workshops umgesetzt, um die theoretischen Erkenntnisse auszuprobieren und noch besser zu verstehen. Im Zusammenhang damit werden die Teilnehmer die IIoT-Lösungen von Schildknecht kennenlernen.
Der Workshop setzt sich im Detail wie folgt zusammen.
IIoT-Lösungen verstehen & umsetzen
Hinter dem Schlagwort IoT, IIoT und Industrie 4.0 verstecken sich oft viele verschiedene Themen. Daher werden zunächst verschiedene IIoT-Lösungsmöglichkeiten beleuchtet. Es wird auf unterschiedliche technische Lösungen des Remote Monitoring und des Remote Access (VPN) eingegangen. Vor allem geht es um verschiedene Anwendungsfälle, also die Frage, was genau dahintersteht. Schildknecht zeigt zum Beispiel am Anfang fast jeden Projekts zunächst, wie durch Informationen (Sammeln von Daten) das Verständnis der eigenen Produkte und der Anlagen erhöht werden kann — Condition Monitoring, Sensorüberwachung, Maschinenüberwachung. Nach der Frage Was passiert? wird in IIoT-Projekten meist die Frage nach dem Warum? beantwortet. Die Daten werden analysiert. Dies kann an verschieden Orten passieren. Erst wenn diese beiden Schritte abgeschlossen sind, kann man durch Modelle und Vorhersagen versuchen, bereits vorrauschauend zu optimieren (Predictive Maintenance).
Die richtige Internetzugangs- und Funktechnologie auswählen
Bei IIoT-Lösungen spielt die Vernetzung eine große Rolle. Das heißt, man muss genau verstehen, wo zum Beispiel die Maschinen räumlich sind, wie die Infrastruktur beschaffen ist und wo die Daten gebraucht werden. Abhängig vom jeweiligen Ort und vor allem der Infrastruktur sind etwa bei machen Lösungen ein Internetzugang in Form von LAN oder WLAN wichtig, aber teilweise nicht möglich. Deshalb werden verschiedene Funktechnologien — LoRa, SIgfox, Mobilfunk und NBIoT — näher für das Einsatzfeld Industrie betrachtet. Außerdem werden die Verwendung von Cloudsystemen und deren Unterschiede diskutiert.
Vorstellung von Praxisbeispielen
Schildknecht stellt verschiedene Praxisbeispiele aus den Bereichen Infrastruktur, Maschinenüberwachung und Prozessoptimierung vor. Zudem erwartet Teilnehmer ein Überraschungsgast: Ein Kunde von Schildknecht wird ein IIoT-Projekt aus dem Bereich Lager- und Prozessoptimierung mit Sensoren vorstellen.
Teil 1 – Einstieg: Mit DATAEAGLE Sensordaten in die Cloud übertragen
Gemeinsam mit den Teilnehmern werden herkömmliche Sensoren wie Temperatursensoren verwendet und die Daten in die Cloud übertragen. Hierzu wird ein DATAEAGLE 7000 Gateway, welches die Daten in das DATAEAGLE Portal überträgt, genutzt. Im Online-Portal werden dann verschiedene Einstellungen vorgenommen, darunter die Anlage des Geräts, der Mess- und Übertragungsintervall sowie die Erstellung von Reports. Anhand dieser Lösung erklärt Didier Kärst, auf was es bei einer solchen Anwendung ankommt. Die Übertragung von Sensordaten ist die Grundlage von Condition-Monitoring-Anwendungsfällen. Der erste Workshop dient dazu, die Produkte kennenzulernen, aber auch um zu verstehen, auf was es bei einer IIoT-Cloud im grundsätzlich ankommt.
Teil 2 – Prozessoptimierung: Sensornetzwerke aufbauen und in die Steuerung integrieren
Nicht alle Informationen werden in der Cloud benötigt; Digitalisierungsprojekte innerhalb der Produktion zählen für Schildknecht ebenfalls zum Thema Industrie 4.0 und deshalb bieten sie auch Lösungsmöglichkeiten in diesem Gebiet. Ziel ist es, eine Lösung mit den Gateways DATAEAGLE 2730 kennenzulernen, die es ermöglicht, auf der Feldebene flexibel funkbasierte Sensorkommunikation aufzubauen. Hierzu werden kabelgebunden und kabellose Sensoren verwendet, um beispielsweise Maschinen zu überwachen und Prozessabläufe durch mehr Daten zu optimieren. Je nachdem, wie schnell die Teilnehmer sind, lernen sie noch das neue Produkt DATAEAGLE Beacon kennen, das in Prozessabläufen etwa als digitaler Laufzettel verwendet werden kann.
Teil 3 – Maschinenüberwachung: Maschinendaten (Bsp. Modbus) in die Cloud übertragen
Im dritten Part geht es um die Übertragung von Maschinendaten in die Cloud. Gemeinsam werden über das IoT Edge Gateway DATAEAGLE 7050 Feldbusdaten direkt in die Cloud übertragen und dort dargestellt. Durch die Datenkomprimierung und ‑vorverarbeitung werden die Übertragungskosten minimiert. Diese Einstellungen werden direkt über die Cloud programmiert. Diese Projekte dienen dazu, die Nutzung der Maschinen durch die Kunden besser zu verstehen und für die Produktverbesserung zu nutzen. Zukünftig ist dies die Grundlage für die Bereitstellung von Services und zum Beispiel Predictive Maintenance. Ein Beispiel-Use-Case finden Interessenten hier.