Bei einem schweren SHT, einschließlich Gehirnerschütterung, handelt es sich um eine Veränderung der Gehirnfunktion, die durch eine äußere Einwirkung verursacht wird. Mit dem neuen Test werden bestimmte Proteine gemessen, die nach einem leichten SHT im Blut vorhanden sind. Ein negatives Testergebnis kann dazu beitragen, die Notwendigkeit einer CT-Untersuchung des Kopfes auszuschließen, die üblicherweise zur Diagnose einer Gehirnerschütterung eingesetzt wird. Bei positiven Testergebnissen ergänzt dieser Test die CT- Scans und hilft den Ärzten bei der weiteren Beurteilung der Patienten, die möglicherweise ein leichtes SHT haben.
Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit einem SHT, die auch körperliche und psychische Folgen einschließen können, werden durch Fehldiagnosen oder das Fehlen einer Diagnose noch verschlimmert. Mit dem Blutplasmatest von Abbott erhalten medizinische Fachangestellte ein objektives Tool zur Beurteilung von Personen, bei denen der Verdacht auf eine Hirnverletzung besteht.
„Die Verfügbarkeit dieses Blutplasmatests könnte dazu beitragen, die Wartezeit in der Notaufnahme zu verkürzen und die Zahl der unnötigen CT-Untersuchungen um bis zu 40 % zu reduzieren. Wir hoffen, dass dies mehr Menschen dazu ermutigt, sich nach einer Kopfverletzung testen zu lassen, damit die richtigen Behandlungsschritte unternommen werden können.“
— Beth McQuiston, M.D., Medical Director
Für den Test wird eine kleine Blutprobe aus dem Arm entnommen, aus der das Plasma mit einer Zentrifuge extrahiert und auf die Testkassette aufgetragen wird. Die Kartusche wird dann in das Analysegerät eingesetzt.
Das Unternehmen arbeitet auch an einem Vollbluttest, bei dem eine Abtrennung des Plasmas überflüssig ist und der direkt beim Patienten in einer medizinischen Einrichtung eingesetzt werden kann. Abbotts Vision für die Zukunft geht noch darüber hinaus: Ziel ist ein tragbarer Test, mit Einsatzpotential außerhalb der Klinik. Dieser könnte Menschen mit Kopfverletzungen z. B. beim Sport schnell zu einer Bewertung ihres Zustands verhelfen.
Schnelligkeit und Genauigkeit bei der Diagnose erforderlich
Schätzungen zufolge erleiden jedes Jahr weltweit etwa 69 Millionen Menschen ein schweres Hirntrauma. Bei Menschen, die ein SHT erlitten haben, kann es zu Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, des Bewegungsapparates und der Sinneswahrnehmung (z. B. Sehen und Hören) sowie der emotionalen Funktion (z. B. Persönlichkeitsveränderungen, psychologische Symptome) kommen. Die Auswirkungen eines SHT können von wenigen Tagen bis zu Jahren mit lebensverändernden Symptomen andauern. Bei Betroffenen von Schädel-Hirn-Traumata, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie weitere Hirnverletzungen erleiden – ähnlich wie ein verstauchter Knöchel oder ein gerissenes Band, die anfälliger für weitere Verletzungen sind. Die Verkürzung der Zeit zwischen Verletzung und Diagnose ist ein entscheidender Faktor bei der Behandlung von SHT.