Ideen zur Entwicklung von Farben, Lacken, Lasuren & Co. aus nachwachsenden Rohstoffen gesucht – Spezifische Funktionen besonders gefragt
Zum 1. März veröffentlichte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen neuen Förderaufruf im Rahmen des „Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe“. Mit dem Aufruf möchte das BMEL Forschungsarbeiten in zwei Bereichen initiieren: Zum einen zu biobasierten Beschichtungsstoffen und –systemen in klassischen und neuen Anwendungsbereichen, zum anderen zu biobasierten, funktionellen, Beschichtungsstoffen und ‑systemen ausschließlich für Holz, Holzwerkstoffe und Möbel.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), Projektträger des BMEL, betreut den Aufruf, der bis zum 1. Juli 2019 befristet ist. Der vollständige Text des Aufrufs steht unter https://www.fnr.de/projektfoerderung/fuer-antragsteller/aktuelle-bekanntmachunge… bereit.
Seit einigen Jahren steigt das Interesse der Farben- und Lacke-Branche an nachwachsenden Rohstoffen merklich. Treiber sind u. a. die Rohstoffsituation, Markttrends sowie das Thema Nachhaltigkeit. Auch die Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft, die an einem FNR-Fachgespräch zum Thema Ende 2018 teilnahmen, waren sich einig: Die Chancen biobasierter Beschichtungen, insbesondere solcher mit neuen oder verbesserten Funktionalitäten, sind groß.
Der Aufruf gliedert sich in zwei Module: Modul 1 bezieht sich allgemein auf biobasierte Beschichtungsstoffe und –systeme im Sinne der Normen DIN EN ISO 4618 und DIN 8580. Modul 2 adressiert ausschließlich biobasierte, funktionelle Beschichtungsstoffe und –systeme im Sinne der o.g. Normen für Holz, Holzwerkstoffe und Möbel. Holzbasierte Produkte müssen sich neuen Anforderungen stellen, etwa bei der Emissionsminderung von Formaldehyd und VOC oder dem Brandschutz. Das hat auch Auswirkungen auf die Beschichtungen, insbesondere im Innenraumbereich. Ein weiteres aktuelles Thema ist die sich wandelnde Rohstoffgrundlage: Laubholz wird künftig im Zuge des Waldumbaus gegenüber Nadelholz an Bedeutung gewinnen. Auch hieraus resultieren geänderte Anforderungen an Beschichtungen.
In beiden Modulen ist die Entwicklung von Beschichtungen mit neuen Funktionen besonders gefragt.
Projektvorschläge im Rahmen des Aufrufs „Biobasierte Beschichtungen“ sollten von Forschungseinrichtungen und Herstellern gemeinsam erarbeitet und eingereicht werden und im Idealfall auch die Anwendungsindustrie beteiligen.
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