Durch die Unterzeichnung einer Absichtserklärung erweitern Dassault Systèmes und IBM ihre langjährige Zusammenarbeit. Das Ziel ist es, Technologien beider Unternehmen zu kombinieren und auf dieser Basis Herausforderungen von anlagenintensiven Branchen im Bereich Nachhaltigkeit zu bewältigen.
Im Jahr 2022 bezeichneten 58 Prozent der CEOs der Energie- und Rohstoffbranche Nachhaltigkeit als ihre größte Herausforderung. Etwa die Hälfte von ihnen erkennt darin gleichzeitig eine wirtschaftliche Chance. Parallel stellen für 44 Prozent der CEOs fehlende Erkenntnisse aus vorhandenen Daten ein großes Hindernis dar. (Quelle: IBV 2022 CEO – Energy & Resources Insights)
Unternehmen begegnen aktuell vielen Herausforderungen – dazu zählen steigende Energiepreise und Unterbrechungen der Lieferkette sowie des Betriebsablaufs. Diese Beeinträchtigungen sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, beispielsweise geopolitische Entwicklungen, den demografischen Wandel in der Belegschaft und klimabedingte Risiken. Um auf diese Herausforderungen zu reagieren, ist es von entscheidender Bedeutung, neue Infrastrukturen schnell und effizient aufzubauen, den Betrieb bestehender Anlagen zu optimieren und deren Lebensdauer zu verlängern. Indem Unternehmen aussagekräftige, datengestützte Erkenntnisse nutzen, können sie die Transformation von Anlagen beschleunigen und diese damit sicher, effizient und nachhaltig gestalten.
Dassault Systèmes und IBM arbeiten zusammen, um Unternehmen dabei zu unterstützen die Geschäftskontinuität zu gewährleisten und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dies gelingt durch eine Kombination der 3DEXPERIENCE Plattform und Virtual-Twin-Lösungen von Dassault Systèmes mit den Lösungen von IBM für Asset Management, Ressourcenoptimierung, Umweltrisikomanagement und ESG-Governance. Alle Organisationen – einschließlich Beratungsunternehmen und Ingenieurbüros – werden dadurch in der Lage sein, die bestehenden Strukturen und Anlagen besser zu beurteilen. So schaffen sie den erforderlichen Rahmen für die Modernisierung und Optimierung von Energieversorgungsnetzen, Windkraftanlagen, Flughäfen, Wasserleitungssystemen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Mobilität sowie Städten und Rechenzentren.
Ein virtueller Zwilling einer Anlage ist ein mit Daten angereichertes, sich kontinuierlich weiterentwickelndes 3D-Modell. Dieses bildet die Realität mit wissenschaftlicher Genauigkeit ab und dient dazu, die Leistung der Anlage virtuell zu testen und zu verbessern, bevor dies in der realen Welt geschieht. Die Kombination eines virtuellen Zwillings von Geräten, Infrastrukturen, Wertschöpfungsnetzen und Regionen mit Lösungen zur Optimierung von beispielsweise meteorologischen und ökologischen IT-Daten wird dazu beitragen:
- die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen Teams für Anlagentechnik, Fertigung und Betrieb zu verbessern,
- schnelle, sichere und nachhaltige Entscheidungen hinsichtlich Anlagen, Personal und Prozessen zu treffen und
- Maßnahmen zur Einhaltung von Industrie- und Umweltvorschriften zu berücksichtigen – von der Entwicklungs- bis zur Wartungsphase.
In den kommenden Monaten werden Dassault Systèmes und IBM die Details ihres gemeinsamen Angebots strukturieren. Beide Unternehmen werden sich zunächst auf Besitzer und Betreiber von Wasser-/Energieverteilungs- und Energieversorgungsprojekten, Windparks, Flughäfen und IT-Infrastrukturprojekten mit Schwerpunkt auf Rechenzentren konzentrieren.
Anwendungsfälle, die von dieser Zusammenarbeit im Bereich Energie und zivile Infrastruktur profitieren, sind beispielsweise:
- Berechnung und Optimierung des globalen CO2-Fußabdrucks während des Rechenzentrumsbetriebs. Ermöglicht wird dies durch die Automatisierung von Maßnahmen, die für eine effiziente Nutzung von Rechen‑, Speicher- und Netzwerkressourcen sorgen
- Verbesserung des Flughafenbetriebs durch Informationen über den Zustand und die Wartung von Anlagen sowie globale meteorologische Daten und Vorhersagen
- Kombination von Optimierungs- und Simulationsfunktionen, um die Standortwahl von physischen Anlagen für Windparks zu erleichtern
- Optimierung des Betriebs und der Sanierung von Versorgungseinrichtungen, darunter Stromübertragung, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
„Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, um die langfristige Partnerschaft zwischen IBM und Dassault Systèmes zu intensivieren. Um die Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit zu bewältigen, ist eine Zusammenarbeit von Unternehmen und Netzwerken erforderlich. Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen durch den Einsatz eines virtuellen Zwillings in Kombination mit Daten aus der realen Welt ihre Effizienz steigern und ihre Umweltauswirkungen reduzieren können – insbesondere in anlagenintensiven Branchen”, so Ana Paula de Jesus Assis, Chair & General Manager, EMEA, IBM. „Seit jeher setzt sich IBM dafür ein, unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen. Unser Ziel, bis 2030 eine Netto-Nullbilanz zu erreichen, untermauert dieses Bestreben. Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir ein umfassendes und vielseitiges Portfolio an Nachhaltigkeitssoftware und Beratungsdienstleistungen.”
„IBM ist ein langjähriger und geschätzter Partner von Dassault Systèmes. Gemeinsam engagieren wir uns für die Beschleunigung einer nachhaltigen Transformation verschiedener Branchen. Dieser nächste Schritt unserer Zusammenarbeit wird unsere Kunden dabei unterstützen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren – insbesondere in Branchen, die während der aktuellen Energiekrise höchste Priorität haben“, so Florence Verzelen, Executive Vice President, Industry, Marketing and Sustainability, Dassault Systèmes. „Die Kombination der Nachhaltigkeitssoftware und ‑expertise von IBM mit unserer 3DEXPERIENCE Plattform, unserem Nachhaltigkeitsportfolio und dem Einsatz eines virtuellen Zwillings bietet einzigartige Möglichkeiten, systembedingte Herausforderungen hinsichtlich der Erreichung von Netto-Null-Zielen und der Förderung einer Kreislaufwirtschaft zu bewältigen.”