Cannamedical Pharma möchte mit der Studie ESCAPE — Extract Study by Cannamedical about Pain Ease — einen wesentlichen Beitrag zur Erweiterung der bisherigen Erkenntnisse über die Behandlung von Schmerzen mit Medizinalcannabis unter Alltagsbedigungen leisten. Im Fokus steht die Veränderung des Schmerzgeschehens und der Lebensqualität unter Anwendung von Cannabis-Vollspektrumextrakt, welcher das gesamte Wirkspektrum der Cannabispflanze nutzt und oral eingenommen wird. Ziel der Studie ist es, die Evidenz zum Einsatz des Medizinalcannabisextraktes bei chronischen Schmerzpatientinnen und ‑patienten zu verbessern.
Renommierte Projektpartner
Die koordinierende Ethikkommission hat im März ihr positives Votum zum Start der Studie erteilt, so dass dadurch nun die ersten Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen werden konnten. Prof. Dr. med. Dr. h.c. Joachim Nadstawek vom Schmerzzentrum Bonn hat die Studienleitung inne. Cannamedical Pharma führt die Studie in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum Klinische Studien (IZKS) der Universitätsmedizin Mainz unter der Leitung von Dr. med. Michael Hopp durch.
Erkenntnisgewinnung in der Schmerztherapie
Bei dieser Studie handelt es sich um eine Anwendungsbeobachtung. Bei dieser Art von Studie werden neue Erkenntnisse durch die Beobachtung der Anwendung von bereits etablierten Rezepturarzneimitteln gewonnen. Über einen Behandlungszeitraum von sechs Monaten werden bei 500 Patientinnen und Patienten Veränderungen beobachtet und dokumentiert. Je nach ärztlichem Ermessen sind bis zu vier Arztkontakte möglich, bei denen die Daten mittels verschiedener validierter Fragebögen erhoben werden.
„Wir sind stolz darauf, mit der ESCAPE-Studie Pionierarbeit im Bereich des Medizinalcannabis zu leisten und zu einer verbesserten Evidenz beizutragen. Unsere Vision ist, dass Patientinnen und Patienten in Zukunft chronischem Schmerz entkommen können.“
— Dr. Yvonne von Coburg, Chief Medical Officer
Fortschritte für die Behandlung
Das Unternehmen wird so seiner Philosophie gerecht, cannabisbasierte Therapien stetig zu optimieren, um immer besser auf die individuell-therapeutischen Bedürfnisse von Erkrankten einzugehen. „Forschung und Aufklärung sind wichtige Aspekte, um die medizinische Versorgung kontinuierlich weiter zu entwickeln und eine effiziente Therapieversorgung sicherzustellen“, so Dr. Yvonne von Coburg.
Obwohl mittlerweile fünf Jahre seit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften („Cannabis als Medizin“) in Deutschland vergangen sind, ist die evidenzbasierte Datenlage nach wie vor ausbaufähig. Über die Anwendung und die Therapiemöglichkeiten herrscht bei medizinischem und pharmazeutischem Fachpersonal nach wie vor Unsicherheit. Dabei bietet Medizinalcannabis laut Studienleiter Prof. Dr. med. Dr. h.c. Nadstawek eine interessante Bereicherung des therapeutischen Spektrums. Insbesondere bei Personen, bei denen andere Therapieoptionen ausgeschöpft worden sind, kann Medizinalcannabis eine Alternative in der Schmerztherapie darstellen. Im Bereich der chronischen Schmerzen zeigen erste Studien vielversprechende Ergebnisse bei einer cannabinoidbasierten Therapie. Dennoch ist der Einsatz von Medizinalcannabis insgesamt bislang eher wenig erforscht und dokumentiert.