Beneo will seine Produktionsstätte im belgischen Wijgmaal deutlich erweitern. Das Unternehmen investiert 50 Millionen Euro in den Bau einer dritten Produktionslinie. Bis März 2022 sollen so die Produktionskapazitäten für Reisstärke um 50 Prozent gesteigert werden, um die wachsende Nachfrage bedienen zu können. Reisstärke ist ein vielseitiger Inhaltsstoff, der als Clean Label-Zutat in Süßwaren, Backwaren, Molkereiprodukten, Soßen und Dressings, aber auch Tiernahrung eingesetzt wird.
Speziell für Süßwaren-Coatings bietet Reisstärke viel Potenzial. Aufgrund ihrer sehr feinen Partikelgröße sorgt Reisstärke für glatte und stabile Oberflächen ohne splitternde Kanten oder Risse. Zusätzlich zeichnen sich Coatings mit Reisstärke durch ihre strahlend weiße Farbe aus, die lange stabil bleibt. Es bietet daher eine Alternative zu künstlichen Zusatzstoffen. Seit dem 1. Januar 2020 ist zum Beispiel der weiße Pigmentfarbstoff Titandioxid, der häufig in Beschichtungen zum Füllen mikroskopisch kleiner Unregelmäßigkeiten verwendet wird, in Frankreich nicht mehr für Lebensmittel zugelassen – andere EU-Länder könnten dieser Regulierung folgen.
Roland Vanhoegaerden, Operations Managing Director Speciality Rice Ingredients bei Beneo, kommentiert: „Wir sind von dieser Investition überzeugt, denn die steigende Nachfrage nach Reisstärke basiert nicht nur auf organischem Wachstum. Insbesondere ist der Clean Label-Trend ein wichtiger Motor für neue Produkte und Anwendungsbereiche: Immer mehr Lebensmittelhersteller setzen auf natürliche Alternativen – so wie Reisstärke. Durch die Kapazitätserweiterung können wir diese steigende Nachfrage nun auch langfristig bedienen.“
Beneo hat in den vergangenen Jahren bereits erheblich in die Anlage investiert, um sie zu einem Aushängeschild in Sachen Nachhaltigkeit zu machen. Unter anderem wurde die Schiffsanlegestelle erweitert, so dass der Reis nun zu zwei Dritteln per Binnenschiff angeliefert werden kann. „Damit sparen wir nicht nur Kosten, sondern verringern CO2-Ausstoß und Verkehr. Unsere Fabrik liegt mitten im Stadtgebiet. Durch die verstärkte Nutzung von Lastkähnen können wir Staus und Lärmbelastung in der Nachbarschaft reduzieren”, erklärt Vanhoegaerden.
In der Anlage in Wijgmaal arbeiten derzeit 180 Mitarbeiter; im Zuge der Erweiterung können bis zu 20 neue Vollzeitarbeitsplätze sowie Dienstleistungsaufträge für Firmen in der Umgebung geschaffen werden.
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