Der Bayer-Konzern ist im 3. Quartal 2017 strategisch und operativ weiter vorangekommen. „Im vergangenen Quartal haben wir wichtige strategische Schritte unternommen“, sagte Vorstandsvorsitzender Werner Baumann bei der Vorlage des Zwischenberichts. So habe sich Bayer dem Ziel, sich mittelfristig vollständig von Covestro zu trennen, ein großes Stück genähert. Hinsichtlich der geplanten Übernahme von Monsanto sei die Vereinbarung zum Verkauf bestimmter Crop-Science-Geschäfte an BASF ein weiterer wichtiger Schritt gewesen. Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis erzielte Bayer demnach im 3. Quartal bei Pharmaceuticals. Das Geschäft von Consumer Health war erwartungsgemäß rückläufig. Bei Crop Science und Animal Health stieg der Umsatz, während das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA unter dem Niveau des Vorjahresquartals lag.
Der vereinbarte Verkauf bestimmter Crop-Science-Geschäfte für 5,9 Milliarden Euro an BASF muss kartellrechtlich noch genehmigt werden. Zudem ist der Vollzug an die Bedingung geknüpft, dass die Übernahme von Monsanto erfolgreich abgeschlossen wird. „Wir gehen mit dieser Vereinbarung aktiv auf mögliche Bedenken der Behörden im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von Monsanto ein. Es ist aber kein Versuch, Entscheidungen der Regulierungsbehörden vorwegzunehmen“, betonte Baumann. Bayer arbeitet weiterhin eng mit den Behörden zusammen, mit dem Ziel, die Transaktion bis Anfang 2018 abschließen zu können.
Covestro-Anteile reduziert
Den direkt gehaltenen Anteil an Covestro hat Bayer auf 24,6 Prozent reduziert und auf die Ausübung bestimmter Stimmrechte bei der Covestro-Hauptversammlung verzichtet. „Wir haben damit die faktische Kontrolle über das Unternehmen abgegeben und Covestro entkonsolidiert“, erläuterte Baumann. Die verbleibenden Covestro-Anteile werden in der Bilanz nun nach der sogenannten Equity-Methode bewertet. Das fortzuführende Geschäft des Bayer-Konzerns setzt sich nun allein aus den Life-Science-Geschäften zusammen. Die Vorquartale – einschließlich der Vorjahreswerte – wurden entsprechend angepasst.
Der Konzernumsatz ging im 3. Quartal 2017 um 2,8 Prozent auf 8,025 (Vorjahr: 8,258) Milliarden Euro zurück. Wpb. entsprach das einem Plus von 1,2 Prozent. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 2,204 (2,118) Milliarden Euro. Negative Währungseffekte belasteten das Ergebnis mit rund 100 Millionen Euro. Das EBIT lag mit 1,388 (1,397) Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Darin enthalten sind per saldo Sonderaufwendungen in Höhe von 249 (125) Millionen Euro. Diese resultierten im Wesentlichen aus der geplanten Akquisition von Monsanto, Rückstellungen für Rechtsrisiken sowie Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 7,6 Prozent auf 1,637 (1,522) Milliarden Euro.
Das Konzernergebnis belief sich auf 3,881 (1,187) Milliarden Euro. Darin ist ein Ertrag von 2,8 Milliarden Euro aus der Entkonsolidierung von Covestro und der erstmaligen Einbeziehung der Covestro-Gruppe als assoziiertes Unternehmen enthalten. Das Ergebnis je Aktie (gesamt) erhöhte sich auf 4,45 (1,43) Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft verringerte sich um 3,9 Prozent auf 1,47 (1,53) Euro. Hier wirkt sich vor allem die unterschiedliche Aktienanzahl aus, die sich durch die im November 2016 ausgegebene Pflichtwandelanleihe im Jahr 2017 erheblich erhöht hat. Bei unveränderter Aktienanzahl hätte sich das bereinigte Ergebnis je Aktie um 1,4 Prozent verbessert.
Der Cashflow aus operativer Tätigkeit (gesamt) verringerte sich im 3. Quartal um 11,2 Prozent auf 2,711 (3,053) Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung halbierte sich im Vergleich zum 30. Juni 2017 auf 4,7 Milliarden Euro, im Wesentlichen durch Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit, Einnahmen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro aus der Veräußerung von Covestro-Aktien sowie einer Reduktion in Höhe von 0,5 Milliarden Euro aus der Entkonsolidierung der Covestro-Gruppe.