Nach wie vor ist Mascara der Klassiker der dekorativen Kosmetik. Laut einer Umfrage steht das Kosmetikprodukt zum Färben, Verlängern, Verdichten und Betonen der Wimpern auf dem 1. Platz der beliebtesten Schminkutensilien. Von rund 2,22 Millionen Frauen der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren wird Wimperntusche mehrmals täglich verwendet.
Schon im 18. Jahrhundert galten getuschte Wimpern als Schönheitsideal in der Damenwelt. Damals wurde ein schwarzer Block aus Kohle zum Färben der Wimpern verwendet, den man mit einer feuchten Bürste anreiben musste. Im 19. Jahrhundert kam dann eine Kombination aus Kohle und Vaseline ins Töpfchen – zur Pflege der feinen Wimpernhärchen.
Heute wird Mascara in unzähligen Mengen produziert und in Fässern der Abfüllung und Verpackung zur Verfügung gestellt.
Doch wie bekommt man die hochviskose Mascarapaste aus dem Fass und wie gelangt sie letztendlich in die kleinen Applikatoren? Die zähflüssige Masse muss im ersten Schritt aus den Fässern entnommen werden. Kein einfaches Unterfangen, denn viele Entnahmearten machen bei der stichfesten Mascara schlapp.
Speziell für Massen mit hohen Viskositäten (bis zu 7,5 Mio. mPas) bietet ViscoTec mit den Entnahmensystemen ViscoMT eine simple Lösung. Die Mascara wird mittels eines Fassentnahmesystems, basierend auf dem Endloskolben-Prinzip, aus Fässern entnommen und über einen Schlauch direkt der Abfüllmaschine zugeführt. Die Fassentnahmepumpe wird über eine Zweipunktdruckregelung am Schlauchende geregelt. Eine Kommunikation der Fassentnahmesteuerung mit der Steuerung der Abfüllmaschine ist nicht notwendig. Die Zweipunktdruckregelung ermöglicht – in Kombination mit dem kontinuierlichen druckstoßfreien Volumenstrom der Fassentnahmepumpe – die direkte Anbindung des Produktschlauches an den Füllereingang ohne Pufferbehälter.
Den Anlagenbauern in der Kosmetikindustrie werden, wie in anderen Industriezweigen auch, immer kürzere Produktions- und Durchlaufzeiten vorgegeben. Speziell bei der Abfüllung von kosmetischen Pasten stoßen die Produktionsplaner allerdings an ihre Grenzen. Es wird immer wichtiger, Kleinserien von verschiedensten Produkten in kurzer Zeit abzufüllen. Früher war es üblich, größere Chargen zu produzieren und zu lagern. Heute hingegen ist es notwendig, schnell auf die Marktbedürfnisse reagieren zu können. Nicht nur die Vorschriften an die Reinigbarkeit, auch die Flexibilität der Anlagen muss gegeben sein. Zu den gesetzlich vorgeschriebenen und den am Markt üblichen Standards der Kosmetikindustrie kommen noch die Anforderungen, die das Produkt mit sich bringt. Dabei muss die Abfülllinie einfache Mascara genauso gut verarbeiten können wie schersensitive Mascara mit Kunstseide- oder Nylon-Fasern.
Die Abfüllsysteme von ViscoTec basieren auf einer modularen Serie. In dieser sind die Anforderungen von Lebensmittel‑, Kosmetik- und Pharmaindustrie in verschiedenen Modulen abgebildet. Angepasst an die Anforderungen des Kunden in Bezug auf Hygienic Design, Dokumentation, Elastomerbeständigkeit, Implementierung und Dosier- bzw. Abfüllvolumen wird der optimale Dispenser für die jeweilige Anwendung zusammengestellt. Diese Konfigurationsmöglichkeiten erlauben zum Beispiel eine Variante, die sehr einfach (werkzeuglos) zerlegt, manuell gereinigt und autoklaviert werden kann. Alternativ kann der Dispenser auch an eine CIP/SIP-Anlage angeschlossen und automatisch gereinigt und sterilisiert werden. Das alles macht den Hygienic Dispenser zu einem Allrounder, der perfekt auf jeden Prozess angepasst ist.
So können mit demselben Dispenser viele verschiedene Produkte abgefüllt werden – verschiedene Arten von Mascara, aber auch Bodylotions und Peelings. Das viskositätsunabhängige Dosierprinzip ermöglicht auch bei Temperaturschwankungen in der Produktion eine präzise Abfüllung. Egal, welches Medium also abgefüllt werden soll, man ist absolut flexibel in der Handhabung.