»Um den digitalen Zwilling im Produktionsalltag bedarfsgerecht und ergebnisorientiert einsetzen zu können, ist eines besonders wichtig: Die richtigen Daten müssen zum richtigen Zeitpunkt vor Ort sein«, sagt Dr.-Ing. Nico Zobel vom Fraunhofer IFF in Magdeburg. An dem Forschungsinstitut arbeiten die Wissenschaftler unter anderem an Virtual-Engineering-Methoden, mit denen der digitale Zwilling schon während des Engineering-Prozesses entwickelt wird, um ihn später beispielsweise auch im Anlagenbetrieb zu nutzen. Auf der diesjährigen Hannover Messe präsentiert Dr. Nico Zobel, Experte für Digitalisierung in der Prozessindustrie, ein Augmented-Reality-Assistenzsystem für die Instandhaltung. Die Grundlage ist das digitale Datenabbild der Anlage, der digitale Zwilling.
»Wir setzen im digitalen Zwilling Informationen aus allen Stufen des Anlagenlebenszyklus ein«, erläutert Dr. Zobel. Die im Betrieb wichtigen Dokumente entstehen häufig bereits in der Entwicklungsphase. Neben Engineering-Lösungen für den Sondermaschinenbau hat das Fraunhofer IFF auch Antworten für die nachträgliche Bereitstellung digitaler Zwillinge für Bestandsanlagen entwickelt. Wichtig ist den Forschern hierbei, dass sich die Lösungen mit den Digitalisierungsansprüchen der Unternehmen erweitern lassen.
Digitale Assistenz für die Instandhaltung
»Die Assistenz für die Instandhaltung bietet Zugriff auf Dokumente, alle Zustandsdaten der Anlage, informiert bei Störungen und hilft mit Erfahrungswissen«, so der Ingenieur. Bei Instandhaltungen kann die Technologie unter anderem für eine Augmented-Reality-Visualisierung und in videobasierten Anleitungen für die Werker eingesetzt werden. Auf der Hannover Messe wird gezeigt, wie die digitalen Anlagendaten darüber hinaus als mobile Betriebsassistenz für die effiziente Instandhaltung und Minimierung von Anlagenstillständen verwendet werden können.
Über ein Dokumentenmanagementsystem greift die Software auf die Anlagendokumentation zu und vergleicht Soll- und aktuelle Zustandsdaten. Die Brille überlagert die virtuellen Informationen mit der realen Anlage. Dem Träger werden beim Blick auf die Anlage so beispielsweise der aktuelle Betriebszustand einer installierten Pumpe angezeigt oder der verbleibende Abnutzungsvorrat prognostiziert. Bei Störungen können interaktive Handlungsempfehlungen zur Behebung aufgerufen werden.
Fraunhofer IFF auf der Hannover Messe: Halle 17, Stand C 24