Vernetzung und Interaktivität – darauf liegt der Fokus im smartLAB 2019. Auch in seiner dritten Auflage fügt das Projekt seiner Vision vom vernetzten Zukunftslabor wieder neue Technologien hinzu und baut damit das Leistungsspektrum weiter aus. Für die Anwender aus Branchen wie Chemie, Pharma, Medizin, Umwelt oder Lebensmittel ergeben sich daraus zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Weiterentwicklung ihrer eigenen Labore. “Es gibt keinen einzigen Hersteller oder Dienstleister, der heute eine komplett digitalisierte Laborinfrastruktur anbietet”, sagt PD Dr. Sascha Beutel, Projektverantwortlicher smartLAB am Institut für Technische Chemie der Leibniz Universität Hannover. “Das smartLAB leistet deshalb etwas Einmaliges: Im Verbund von Industrieunternehmen und Forschung zeigen wir eine Vision dessen auf, wie ein digitalisiertes Labor in 10 oder 20 Jahren aussehen könnte. Eine Vision zum Anfassen.”
Die insgesamt 14 Partner des smartLAB lassen sich dabei von der Frage leiten, was durch die Digitalisierung tatsächlich besser werden kann im Labor. Für das neue smartLAB in 2019 geht es deshalb auch um die Herausforderung, wie mithilfe digitaler Technologien dezentrales Arbeiten und globale Vernetzung möglich sind. So spielt 2019 beispielsweise auch das Thema Datensicherheit im smartLAB eine größere Rolle. Die meisten Neuigkeiten jedoch bietet das smartLAB im Bereich Kommunikation und Interaktion: Anhand zweier Use-Cases bekommen die Anwender vorgeführt, wie das smartLAB im Laboralltag funktioniert. Neu ist das smartLAB Hands-on-Labor, in dem die Besucher auch selbst digitalisierte Workflows ausprobieren können – Brausepulver-Belohnung inklusive. Außerdem bekommen die Besucher die Möglichkeit, mithilfe von Virtual Reality ihr eigenes smartLAB zu gestalten.
“Alle reden vom vernetzten Labor. Aber wir müssen auch darüber sprechen, wie wir mit diesem Labor kommunizieren”, sagt Beutel. “Die Interaktion zwischen dem Labormitarbeiter und den Geräten ist entscheidend, wenn es darum geht, die Vorteile der Digitalisierung optimal zu nutzen.” Als Interaktionsmedien setzt das smartLAB 2019 auf smartGlasses, Touchbeamer und Sprachsteuerung. Neben dem Roboterarm, der die Chemikalienausgabe übernimmt, kommt auch erstmals eine Drohne im Zukunftslabor zum Einsatz. Außerdem erleichtern eine Chem-Finder-App sowie eine Colony-Counter-App die Arbeit im smartLAB.
Anwender aus der Industrie sehen Vorteile im smartLAB
Dass der Hands-on-Bereich ausgeweitet wird, geschieht mit Blick auf die Fachbesucher der Labvolution. Diese hatten in den vergangenen Jahren deutlich gemacht, dass sie nicht nur sehen und hören, sondern das smartLAB auch selbst erleben wollen. “Für die Pharma-Industrie in Deutschland –insbesondere für diejenigen, die in der Forschung an neuen und an der Entwicklung bekannter, bereits bewährter Wirkstoffe tätig sind – ist enorm wichtig, fortschrittliche Labormethoden einzusetzen”, sagt etwa Dr. Pablo Serrano, Geschäftsfeldleiter Biotechnologie im Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie. “Das Konzept des smartLABs auf der Labvolution gibt hier zukunftsweisende Impulse zur Weiterentwicklung biomedizinischer Analyselabore.” Die Bedeutung des Themas Vernetzung unterstreicht auch Dr. Gerhard Krammer, Senior Vice President Research & Technology Group Flavor Division: “Der vollständige Verbund von Datengenerierung, Datenanalyse, Interpretation und Datenmanagement als klarer Wettbewerbsvorteil stellt das Kernelement für den Erfolg von technologieorientierten Unternehmen wie Symrise dar. In der Konsequenz hat daher die Labvolution für Symrise aus Anwendersicht eine sehr hohe Bedeutung.”
Vorteile der digitalisierten Laborumgebung
Die Use-Cases stoßen im smartLAB auf besonders großes Interesse. Um noch tiefer in die Praxis einzusteigen, werden die Live-Vorführungen auch im Umfang ausgedehnt. Das Ziel: den Besuchern verdeutlichen, wie das Arbeiten in einer digitalisierten Laborumgebung aussehen könnte und vor allem, welche Vorteile es mit sich bringt. In beiden Use-Cases werden die Labormitarbeiter interaktiv durch die Arbeitsschritte geführt. Dabei helfen die digitalen Systeme, Fehler zu vermeiden und übernehmen vollautomatisch die gesamte Dokumentation. Beim ersten Use-Case handelt es sich um eine Bioreaktorinduktion, der zweite ist eine Wasseranalytik mit Felduntersuchung.
Zu den Partnern des smartLAB gehören neben dem TCI und der Deutschen Messe außerdem die Unternehmen Eppendorf, Labfolder, Köttermann, PreSens, Schmidt+Haensch, Sartorius sowie das Fraunhofer IPA. Neu dazugekommen sind aktuell Mettler Toledo, iGo3D, Noack Laboratorien, Realworld One und das Institut für Journalistik und Kommunikation der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.