Noch ist Stahl für viele Industriezweige unverzichtbar. Rund um den Globus wird jedoch nach Alternativen geforscht – beispielsweise mit Fokus auf Polymere, Verbundstoffe oder auch Keramik. Welche Rolle werden sie künftig spielen? Und wie zukunftsfähig sind sie für die verarbeitende Industrie? Diese Frage diskutierte eine Expertenrunde im Rahmen der von SKF initiierten „Let’s Talk“-Veranstaltungsreihe.
In der „Let’s Talk“ genannten Serie zum Wissensaustausch greift SKF aktuelle Themen wie „Industrielle Ökologie“, „Smart Robotics“ oder auch „Fälschungssicherheit“ auf. Bei der jüngsten Auflage der Veranstaltungsreihe drehte sich alles um das Thema „Werkstoffe der Zukunft“ – und damit um die Frage, wie diese die Anforderungen der Industrie (etwa Reduktion von Gewicht, Größe und Kosten eines Produkts) erfüllen können.
Teilnehmer der neuen Podiumsdiskussion waren Harry Bhadeshia, Tata Steel Professor für Metallurgie an der Universität Cambridge; Martin Rawson, Technikspezialist für Stahl bei Rolls-Royce; Professor Theo Dingemanns vom Fachbereich für angewandte Physik an der Universität von North Carolina und Steve Lane, Manager des Bereichs Metallic Materials and Ceramics bei SKF.
„Stahl wird sicher auch weiterhin der vorherrschende Werkstoff in der Industrie bleiben“, meint Steve Lane von SKF: „Heute kommen weltweit über 1,7 Milliarden Tonnen Stahl pro Jahr zum Einsatz. Bis 2050 wird diese Zahl wahrscheinlich auf 2,8 Milliarden ansteigen. Dabei erfolgt bereits eine Entwicklung neuer Güteklassen, wenn auch in kleinen Schritten. Ähnliches gilt für Fortschritte beim Streben nach umweltfreundlicheren Stahlerzeugungsprozessen; so zum Beispiel die Senkung von CO2-Emissionen durch den Einsatz von mehr recyceltem Altmetall. Allerdings gewinnt das Verhältnis zwischen Gewicht und Festigkeit eines Werkstoffs für Konstrukteure immer mehr an Bedeutung. Insofern sind neue Möglichkeiten durch den Einsatz von Keramikstoffen, Verbundstoffen, Polymeren und Leichtlegierungen äußerst interessant – sofern sie sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht eine echte Alternative zum Stahl darstellen.“