In Atmosphären mit hoher Staubkonzentration steigen die Anforderungen an Füllstandmessgeräte. Insbesondere in Staub-Ex-Zonen hängt die Prozesssicherheit von der Auswahl geeigneter Technologien ab. Eine neue, schrittmotorbasierte Drehflügel-Technologie sorgt auch in anspruchsvollen Schüttgütern für zuverlässige Messergebnisse. Die Atex-Zertifizierung des Geräts gewährleistet zudem höchsten Explosionsschutz und macht den Einsatz in Gefährdungsbereichen möglich.
Ein erfolgreicher und störungsfreier Prozessablauf setzt den Einsatz sicherer Geräte voraus. Dies gilt insbesondere in der Füllstandmesstechnik, denn durch unzureichenden Explosionsschutz kann es zu folgenreichen Schäden kommen. Bereits eine Pulverschicht von 1 mm kann nach Aufwirbelung und Zündung zu einer Explosion führen, wobei auch zunächst unkritisch wirkende Stoffe wie beispielsweise Plastikpolymere der Auslöser sein können. Mit der neuen Drehflügelserie MBA800 hat das Quickborner Unternehmen MBA Instruments Füllstandmessgeräte entwickelt, die Sicherheit und Funktionalität auf Basis einer patentierten Technologie verbinden.
Anstelle eines herkömmlichen Synchronmotors verfügt die Messtechnik aus dem Hause MBA über einen Antrieb, dessen Zuverlässigkeit und Verschleißfreiheit langjährig in der Raumfahrt- und Automobilindustrie erprobt wurde: den digitalen Schrittmotor. In Kombination mit dem bereits etablierten Drehflügel-Messverfahren bietet er eine Reihe von Vorteilen und eine erhöhte Einsatzvielfalt für Anwender. Der Rotor des Schrittmotors, ein drehbarer Permanentmagnet mit Welle, wird durch ein gesteuertes, schrittweise rotierendes, elektromagnetisches Feld der Statorspulen (Stator bezeichnet den nicht drehbaren Motorteil) stetig um einen minimalen Winkel – also Schritt – weitergedreht. Rückzugfedern und mechanische Schalter sind dadurch überflüssig; die Kraftübertragung erfolgt berührungslos über die Magnetspulen. Ohne bewegliche Teile im Gerätekopf arbeiten die MBA800-Modelle sensibel nach einem gleichermaßen einfachen und äußerst zuverlässigen Prinzip: Sie drehen, messen konstant oder reagieren mit Drehrichtungswechseln. Das geringe Drehmoment sorgt für eine hohe Sensitivität und ermöglicht den universellen Einsatz in verschiedenen Anwendungen und Schüttgutarten.
Alle Geräte der Drehflügelserie MBA800 bieten zuverlässigen Schutz in Ex-Bereichen, wie eine offizielle Zulassung nach Atex-Richtlinien bestätigt. Sie gehören der Gerätekategorie 2D an (Zone 21). Die durch den Schrittmotor angetriebene Welle entspricht der Gerätekategorie 1D und kann daher in Zone 20 eingesetzt werden – vorausgesetzt, die Geräte werden über den Prozessanschluss in eine entsprechende Trennwand eingebaut und eine Zonentrennung ist über die Installation gegeben. Die Geräte entsprechen den neuesten Richtlinien der EN 60079–0:2012 + A11:2013 sowie der EN 60079–31:2014.
Mit dem Plug-and-Play-Modell MBA888 bietet das norddeutsche Unternehmen eine besonders kompakte Geräteversion der Serie an und richtet sich hiermit speziell an Unternehmen, die eine schnelle Inbetriebnahme wünschen. Der Drehflügel verfügt über ein fest installiertes Anschlusskabel und ein Gehäuse, das wahlweise aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt ist. Deckel- und Wellengehäuse sind dabei untrennbar miteinander verbunden. Der standardmäßige Flügel ist bereits an der Motorwelle fest installiert, die wiederum in verschiedenen Längen wählbar ist. Zusätzlich ist der MBA888 in kurzer (24 VDC) und langer Ausführung (115V-230 VAC) verfügbar. Ebenso wie die anderen Geräte der Serie entspricht der MBA888 den Kriterien nach Atex und ist damit optimal für den Einsatz in explosionsgefährdeten Schüttgütern geeignet.