Zur Person: Thomas Karell, 54, ist seit Herbst 2011 Geschäftsführer der KHS Corpoplast GmbH. Zuvor war er längere Zeit als Manager in verschiedenen führenden Industrieunternehmen tätig. Im Maschinenbau für die Getränkeindustrie arbeitet er seit 20 Jahren. Im Interview spricht er über die Ziele der Standorterweiterung bei der KHS Corpoplast GmbH und der KHS Plasmax GmbH, den Mehrwert für Kunden und die Zukunft des PET-Marktes.
Hintergrund: Die neue Montagehalle der KHS-Gruppe am Standort Hamburg ist fertiggestellt. Den dort ansässigen Unternehmen KHS Corpoplast GmbH und KHS Plasmax GmbH stehen nun zusätzliche Kapazitäten von 2.500 Quadratmeter zur Verfügung. Der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen reagierte damit auf steigende Auftragszahlen und optimiert durch den Ausbau seine Produktionsabläufe und Lieferzeiten.
Herr Karell, nach dem ersten Spatenstich im Oktober 2015 ist die neue Montagehalle jetzt betriebsbereit. Was hat sich alles getan?
Wir haben im Zuge unserer Wachstumsstrategie bereits zum zweiten Mal nach 2012 am Standort Hamburg expandiert. In der neuen Halle sind die Inbetriebnahme und Abnahme für Streckblasmaschinen, Blas- und Füll-Blöcke sowie PET-Beschichtungsmaschinen der KHS-Gruppe untergebracht. Hier hat sich die Nutzfläche mit dem Ausbau um 2.500 Quadratmeter auf 18.200 Quadratmeter vergrößert — die Gesamtfläche am Standort beträgt 54.000 Quadratmeter. Insgesamt haben wir etwa dreieinhalb Millionen Euro in den Ausbau investiert.
Was hat sich durch die Investition konkret verbessert?
Unsere Produktionskapazität ist um 25 Prozent gestiegen. Wir können nun bis zu 20 Maschinen gleichzeitig fertigstellen und erreichen durch das vergrößerte Auftragsvolumen eine bessere Marktabdeckung. In einem durchgängigen Gesamtkonzept haben wir parallel die Beschaffungs‑, Logistik- und Montageprozesse optimiert und erreichen nun kürzere Durchlaufzeiten. Um Innovationen für PET-Verpackungen zu entwickeln und zu testen, stehen der KHS Corpoplast GmbH und der KHS Plasmax GmbH umfänglichere Kapazitäten zur Verfügung. Damit treiben wir unser Wachstum weiter voran.
Welche Mehrwerte ergeben sich für Kunden?
Dadurch, dass bei uns nun mehr Maschinen zeitgleich gefertigt und geprüft werden, können wir auf Anwenderwünsche noch besser eingehen. Ein Beispiel sind schnellere und umfangreichere Formattests. Daraus ergibt sich für Anwender eine Zeiteinsparung vor Ort, da die Anlage durch die vorangehenden ausgiebigen Tests schneller auf Leistung gebracht wird.
In den letzten Jahren wurde intensiv in Hamburg investiert. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Standortes Hamburg?
Wir haben hier für KHS Corpoplast GmbH in den vergangenen fünf Jahren ein Wachstum von circa 60 Prozent verzeichnet. Im ersten Schritt der aktuellen Expansion wurden nun noch einmal 15 neue Mitarbeiter eingestellt. Wenn die prognostizierte positive Geschäftsentwicklung eintrifft, wollen wir weitere Fachkräfte im Bereich Konstruktion, Entwicklung, Verfahrenstechnik und im Produktvertrieb suchen. Wir arbeiten also sehr erfolgreich und effizient.
PET ist und bleibt also ein Erfolgsmodell? Welche Anforderungen stellt der Markt momentan und was sind Ihre persönlichen Wachstumsziele?
Der Markt für PET-Flaschen wächst weiter. Laut Marktforschungsinstitut Euromonitor ist ein weltweites Wachstum der gesamten PET-Getränkebranche von 4,4 Prozent pro anno bis 2019 zu erwarten. Dabei gilt: je leichter, desto besser. Wir bieten daher viele Lösungen zum Thema Lightweighting. Anwender richten ihren Fokus allerdings zugleich auf Nachhaltigkeit. Geringer Energie- und Ressourceneinsatz lauten die zentralen Anforderungen. Da mit unseren effizienten Lösungen sowohl besonders leichte als auch recyclingfähige Flaschen für empfindliche Getränke möglich sind, ist es unser Ziel, über dem Marktniveau zu wachsen.