Unter dem Leitthema „Transition In Packaging“ öffnet die Fachmesse FACHPACK vom 24. bis 26. September 2024 im Messezentrum Nürnberg ihre Tore. Es beschreibt die derzeit starken Strömungen, die auf die europäische Verpackungsbranche wirken. Hohe Erwartungen in puncto Nachhaltigkeit gepaart mit neuen Verpackungs-Verordnungen, zunehmende Digitalisierung sowie künstliche Intelligenz sind nur drei der treibenden Themen. Zugleich stellt der demographische Wandel die Industrie vor Herausforderungen. Die Messe
versteht sich als Wegweiser der Branche und bietet Austausch und Orientierung. „Die Dynamik in der Verpackungsindustrie war nie größer als jetzt“, sagt Heike Slotta, Executive Director Exhibitions bei der NürnbergMesse. „Und die Unternehmen reagieren darauf mit beeindruckender Gestaltungs- und Innovationskraft. Diese erleben wir nun an drei Messetagen live, worauf ich mich sehr freue.“ An den Ständen der 1.463 Aussteller, im umfangreichen Vortragsprogramm, den spannenden Sonderschauen und Themenpavillons sowie den Preisverleihungen spiegelt sich das Leitthema „Transition In Packaging“ wider. Es werden etwa 35.000 Besucher aus Konsum- und Industriegüterindustrie erwartet.
Die FACHPACK gibt einen kompakten und gleichzeitig umfassenden Überblick über das Angebot rund um die Prozesskette Verpackung für Industrie- und Konsumgüter. Das bedeutet Verpackungen, die dazugehörige Technik und die begleitenden Prozesse. Sie belegt dieses Jahr elf Messehallen. 47 Prozent der 1.463 Aussteller reisen aus dem Ausland nach Nürnberg an, allen voran aus Österreich und der Schweiz, Italien, Niederlande, Polen, Belgien, Griechenland, Tschechische Republik, Frankeich und der Türkei.
Etwa 56 Prozent der Aussteller sind dem Bereich der Verpackungen, also Packmittel, Packstoffe und Packhilfsmittel zuzuordnen. 44 Prozent bilden den Bereich Verpackungstechnik, also Verpackungsmaschinen, Kennzeichnungstechnik und Automatisierung ab. Auch die Segmente Verpackungsdruck und ‑veredelung sowie interne Logistik werden auf der Messe präsentiert.
Neue Denkanstöße und Lösungen Verpackungsbranche
Nach herausfordernden Jahren steht die Fachmesse wieder so da, wie die Branche sie kennt und schätzt: 1.463 Aussteller sind in elf Hallen mit dabei; darunter alles, was Rang und Namen in der Verpackungsindustrie hat, aber auch viele kleinere, mittelständische Unternehmen, die hier ihre Kunden finden. „Die FACHPACK ist einfach ein ‚Klassentreffen‘ für die europäische Verpackungsindustrie“, erklärt Heike Slotta und ergänzt: „Drei Tage lang erleben wir nun wieder die besondere Hands-on-Mentalität dieser Branche und spüren ihre Impulskraft. Dem derzeitigen Wandel in der Verpackungsindustrie begegnen wir optimistisch und lösungsorientiert. Wir gestalten den Wandel aktiv mit, ganz nach unserem Motto ‚Wir machen Zukunft!‘“
Neues Netzwerk: Frauen im Fokus
Neu ist das Networking-Event Women4Packaging für Frauen in der Verpackungsindustrie am ersten Messetag (24.09.) um 12 Uhr in NCC Mitte, Saal Brüssel. Es bietet Branchenakteurinnen eine einzigartige Gelegenheit, sich vor Ort zu vernetzen, gegenseitig zu inspirieren und über aktuelle Themen und Trends der Verpackungsbranche auszutauschen. Das Ganze findet in ungezwungener Atmosphäre statt. Highlight: Die Keynote von Vera Strauch, Gründerin der Female Leadership Academy und Expertin für Feminist Leadership zum Thema: „Grow Your Influence: Wie du ein starkes Netzwerk aufbaust und authentisch Einfluss nimmst“. Rund 150 Teilnehmerinnen haben sich angemeldet.
Frische Impulse: Vorträge am Puls der Branche
Die Messe versteht sich als Impulsgeber der Branche. Das zeigt sich neben der umfangreichen Produktausstellung mit zahlreichen Innovationen auch im Vortragsprogramm der Foren PACKBOX (Halle 4), INNOVATIONBOX (Halle 2) und SOLPACK 5.0 (Halle 3). Alle drei greifen aktuelle Branchenthemen auf, wie zum Beispiel Umgang mit den neuen PPWR-Regularien, Kreislaufwirtschaft, Automatisierung und KI oder auch alternative Verpackungslösungen und neue Faserrohstoffe.
Highlight-Vorträge sind zum Beispiel:
Sicher und nachhaltig? Bewertung von Verpackungsmaterialien mit Fokus auf Rezyklaten
Quo Vadis Verpackungen?“ – was bedeutet die neue EU-Verpackungsverordnung anhand praktischer Unternehmensbeispiele
Digitale Verpackungsdaten: Ein Must-Have zur Bewältigung von Komplexität und neuen rechtlichen Anforderungen
Wie KI Kreislaufwirtschaft vorantreibt
Digitalisierung – Mit smarten Verpackungen zu mehr Transparenz und Nachhaltigkeit
Future-Ready Packaging – So wird Ihre Verpackung zukunftsfähig: Best Practise Beispiele papierbasierter Verpackungslösungen
Die Zukunft des Einzelhandels
In der PACKBOX – diesmal moderiert von den Branchenkennern Matthias Mahr (Magazin LebensmittelPraxis), Dr. Johannes Bergmair (Pack Experts bzw. der World Packaging Organisation) sowie Oliver Berndt (Deutsches Verpackungsinstitut) – gestalten dabei wichtige Partner der Verpackungsbranche das Programm und laden zum Zuhören und Mitdiskutieren ein. Das Forum SOLPACK 5.0, moderiert von Peter Désilets und Volker Muche (Nachhaltigkeitsagentur pacoon GmbH), widmet sich nachhaltigen Verpackungslösungen. In der INNOVATIONBOX, moderiert von Nina Schönrock und Petra Bindl, präsentieren angemeldete Aussteller ihre Produktneuheiten und Prozessinnovationen in kurzen knackigen Vorträgen.
Gutes Verpackungsdesign: Sonderschau „Outside the Box“
Wer sich für Verpackungsdesign interessiert, der sollte auf der Design Sonderschau „Outside the Box“ in Halle 4 vorbeischauen. Organisiert von bayern design im Auftrag der FACHPACK zeigt sie den Entwurfs- und Gestaltungsweg von der Idee bis zum guten Verpackungsdesign und gibt wertvolle Einblicke in den Impact von Design in Entwicklungsprozessen. Anhand außergewöhnlicher Exponate, zum Beispiel einer innovativen Verpackung für Spannbettlaken oder einem Mehrwegsystem für Haushaltsprodukte wie Waschmittel oder Seifen werden Designprozesse gezeigt, die Verpackungen kreislauffähiger machen, einer bessere Erfahrbarkeit von Marken hinter einem Produkt ermöglichen und Identifikation und Bewusstsein bei Kunden und Nutzern schaffen.
Alternative Verpackungslösungen
Die Fachmesse inspiriert dieses Jahr mit einem besonderen Programmpunkt: dem Pavillon „Alternative Verpackungslösung“. Hier werden alternative Beispiele zu gängigen Materialien präsentiert und der Blick auf das ermöglicht, was in Zukunft möglich sein könnte. Im ausgebuchten Pavillon in Halle 3 zeigen Aussteller etwa kompostierbare Folienbeutel, Polstermaterial aus Getreidespelzen, kompostierbare Teebeutel, Verpackungen aus Zuckerrohr und vieles mehr. Das Forum SOLPACK 5.0 ist ebenfalls Teil dieses Pavillons.
Frischer Wind: Start-ups in der Branche
Wer auf der Suche nach frischen, unkonventionellen Ideen und Produkten zur Lösung von Verpackungsfragen ist, der findet diese auch in diesem Jahr bei den Start-ups der Verpackungsbranche in Halle 2. Hier erwarten Besucher zum einen der geförderte BMWK-Gemeinschaftsstand „Young Innovators“ für junge, innovative Unternehmen. Zum anderen bietet der „Newcomer-Pavillon“ Erstausstellern oder internationalen Newcomern in der Branche eine Plattform, sich und ihre innovativen Produkte oder Dienstleistungen der Fachwelt zu präsentieren.
Branchennachwuchs im Fokus: Students Day am Messe-Donnerstag
Der STUDENTS DAY am dritten Messetag (26.9.) bringt namhafte Unternehmen und den Verpackungsnachwuchs an einen Tisch. Auf Einladung der FACHPACK und des Deutsche Verpackungsinstituts (dvi) treffen sich Studierende aus dem deutschsprachigen Raum mit Profis, u.a. von DALLI Werke, Henkel, Tchibo, Smurfit Kappa und Beiersdorf, in Workshops. Ein angeregter Gedankenaustausch über die Anforderungen der Zukunft und zur konkreten Arbeit in der Verpackungsbranche ist garantiert.
Am ersten Messetag heißt es „Bühne frei!“ für die insgesamt 41 Sieger der größten europäischen Leistungsschau rund um die Verpackung, dem Deutschen Verpackungspreis. Fast 250 Einreichungen aus 13 Ländern wurden im Vorfeld eingereicht und wollten persönlich begutachtet und bewertet werden. Der Deutsche Verpackungspreis wird vom Deutschen Verpackungsinstitut (dvi) ausgelobt und in zehn Kategorien ab 16.30 Uhr in NCC Mitte, Saal München verliehen. Als Premiumpartner vergibt die Fachmesse den Sonderpreis für junge Talente. Mit dieser Auszeichnung werden die besten Verpackungskonzepte von Schülern, Auszubildenden und Studenten prämiert.
Branchenentwicklung: Zuversicht und Optimismus für 2025
Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter Verbänden der deutschen Verpackungswirtschaft zeigen, dass insbesondere die schwächelnde Konjunktur und wachsende regulatorische Anforderungen die Verpackungsbranche umtreiben. Allerdings ist nach Aussage der Verbände eine erste Erholung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland spürbar. Für 2025 zeichnen sich Zuversicht und Optimismus ab. „Die FACHPACK als Branchenplattform kann die Verpackungsindustrie bei ihren Herausforderungen unterstützen. Gemeinsam können Ideen und Lösungen entwickelt werden, wie der wirtschaftliche Erfolg der Industrie gefördert werden kann. Eine Messe, die eine ganze Branche repräsentiert, kann hier mehr erreichen, als einzelne Unternehmen alleine“, so Slotta.
Nach Auskunft des VDMA Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen stieg der Auftragseingang für Verpackungsmaschinen in den ersten vier Monaten 2024 um real 16 Prozent. Für das zweite Halbjahr 2024 rechnet man mit einer insgesamt positiven Entwicklung. Die globale Nachfrage sei weiterhin immens und die Potenziale insbesondere in den aufstrebenden Volkswirtschaften bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Bei der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) erwartet man für das zweite Halbjahr 2024 eine leichte wirtschaftliche Erholung. Größte Hoffnungstreiber seien die stabilen Exporterwartungen und die Anpassungsstrategien der Unternehmen zur Sicherstellung der Rohstoffversorgung und Kreislaufwirtschaft. Beim Industrieverband Papier- und Folienverpackung sieht man im starken Trend zu leichten, individualisierbaren und gut recycelbaren Verpackungen große Chancen. Im Faltschachtel-Segment sieht man die Möglichkeit eines Aufschwungs in der zukünftigen Substitution von Verpackungen auf petrochemischer Basis durch faserbasierte Kreislauf-Verpackungen.) Auf eine leichte Belebung des Geschäfts ab Herbst 2024 setzt man bei den Holzpackmitteln. Neben der konjunkturellen Lage in Deutschland blickt man beim Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung auf den Außenhandel, da der Bedarf an Holzverpackungen bei rückläufigem Außenhandel tendenziell abnehme. Im Bereich Behälterglas geht man beim Bundesverband Glasindustrie e.V. davon aus, dass sich die Lage im Laufe des Jahres 2024 weiter stabilisieren wird. Beim Verband der Wellpappen-Industrie rechnet man für 2024 mit einem schrittweisen Erholungsprozess. Die VDW-Mitglieder konnten ihren Absatz in den ersten fünf Monaten 2024 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent steigern.