Die Biogasanlage im Industriestandard ist im Juni 2016 in Betrieb gegangen. Standort ist das Gewerbegebiet Lenzen in Brandenburg, Generalplaner der Biogasanlage, die auf den Substratverbund aus Zuckerrübe, Grassilage und Mais setzt, ist das Planungsbüro Greenline aus Flensburg.
Zurzeit befindet sich die Anlage bis etwa Oktober 2016 im Probebetrieb. Anlagenbetreiber ist die Biogas Osters & Voß GmbH & Co. KG aus Groß Gottschow.
Beim Anlagenbau wurde großen Wert auf eine qualitätsorientierte Komponenten- und Materialauswahl sowie eine bediener- und sicherheitsorientierte Funktionalität gelegt. Trotz der hohen Standards werden die branchenüblichen Herstellungskosten deutlich unterschritten.
Insgesamt werden in der Anlage jährlich rund 56.000 Tonnen Mais, Grassilage und Zuckerrüben vergoren und zu etwa zwölf Millionen Normkubikmeter Biogas verarbeitet. Das Konzept sieht eine Kombination aus Stahl-Emaille Hochbehältern für die Fermentation und Betonbehälter für die Nachgärstrecke beziehungsweise Gärrestlagerung vor. Bedingt durch die Bauhöhe zeichnen sich Stahlhochfermenter durch hohe Vertikal-Eigenströmungen und damit durch einen niedrigen Energieverbrauch aus. In Verbindung mit einem Zentralrührwerk lassen sich auch problematische Substrate wirtschaftlich verarbeiten. Die Betonbehälter im Abschluss sind aus Kostengründen als Kombination gut geeignet.
In einem neu errichteten Fertigbeton-Fahrsilo werden etwa 30.000 Tonnen Substrate eingelagert. Es wurden senkrechte Wände mit U‑Teilen zur Kammerteilung eingesetzt. In den Rübenkammern wurde Gußasphalt als säurebeständige Deckschicht verwendet.
Das Eintragssystem für Mais und Grassilage besteht aus einem Kompakt-Feststoff-Container. Die Zuckerrüben werden in einem säurebeständigen Edelstahlschneckentrichter eingebracht.
Das Gas wird mittels einer organisch-physikalischen Wäsche zu Bioerdgas aufbereitetet und in das regionale Erdgas-Netz der HanseWerk AG, ehemals E- On Hanse, eingespeist.
Langlebigkeit, hoher Automatisierungsgrad, niedrige Wartungs- und Betriebskosten und damit verbunden eine hohe Rentabilität der Anlage standen bei der gesamten Generalplanung Pate. Entsprechend wurde ein Anlagenlayout entwickelt, das den verfahrenstechnischen Anforderungen der Prozessbiologie und den genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen in optimaler Weise Rechnung trägt.