Schneider Electric zeigte auf der ACHEMA 2024, wie es mit Digitalisierung, Automatisierung, Services und Beratung nachhaltiges Wirtschaften in den verschiedenen Segmenten der Prozessindustrie ermöglicht. Dabei technologisch im Fokus: die Integration von Energiemanagement und Prozessautomatisierung, herstellerunabhängige Automatisierung, intelligente Software für Anlagenplanung, Batch Orchestration und Datenauswertung sowie die branchenführenden Sicherheitssysteme von Triconex. Angepasst an die besonderen Bedingungen der Prozessindustrie, sollen produzierende Unternehmen damit schon mit niedrigschwelligen und leicht nachzurüstenden Lösungen bei der Erhöhung von Wirkungsgrad, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Sicherheit unterstützt werden. Insbesondere die IoT-Digitalisierung gilt dabei als Schlüsseltechnologie. Denn mit ihr werden nachhaltigere Anlagen zu wettbewerbsfähigeren Anlagen: „Chemieunternehmen, die auf eine durchgängige Digitalisierung setzen, konnten damit ungeplante Stillstandszeiten um durchschnittlich 30 Prozent reduzieren, die Gesamtanlageneffektivität (OEE) um 20 Prozent steigern und den Energieverbrauch um 15 Prozent senken. Wie das geht, zeigen wir auf der ACHEMA 2024,“ sagt Jessica Bethune, die als Vice President Industrial and Process Automation für das Industriegeschäft von Schneider Electric in der DACH-Region verantwortlich ist.
Gemeinsam mit seinen Marken AVEVA und ProLeiT ist Tech-Konzern Schneider Electric fest in der deutschen und internationalen Prozessindustrie etabliert. Als letztjähriger Sponsor der Namur-Hauptsitzung positioniert sich das Unternehmen nicht nur bei Themen wie Energieeffizienz und offener Automatisierung, sondern entwickelt auch Lösungsangebote für Kreislaufwirtschaft und grünen Wasserstoff. Die unternehmenseigene Forschungseinrichtung, das Schneider Electric Sustainability Research Institute, veröffentlicht pünktlich zur Achema zudem eine neue Studie zur umweltfreundlichen und kosteneffizienten Produktion von E‑Ammoniak. „Optimizing Renewable Energy and Process Flexibility for Cost-Effective Green Ammonia“, so der Titel der Studie, zeigt unter anderem innovative Strategien zur Integration erneuerbarer Energieträger auf, die die Kapital- und Betriebskosten der Produktion minimieren.
Weitere Studienergebnisse kommen von der Schneider Electric-Tochter AVEVA: Neben seinem aktuellen Nachhaltigkeitsreport präsentiert das Unternehmen den sogenannten „AVEVA Industrial Intelligence Index“. Dabei handelt es sich um einen Bericht, der auf dem Input von 500 globalen Führungskräften basiert und wertvolle Erkenntnisse für eine erfolgreiche Digitalisierung der chemischen Industrie liefert. Die Bandbreite der darin behandelten Themen reicht von der richtigen Geschwindigkeit bei der Einführung von KI bis hin zu den Vorteilen der Digitalisierung bei der Bewältigung kritischer Nachhaltigkeitsanforderungen.
Auf technologischer Seite zeigt AVEVA zudem, wie bereits die Anlagenplanung mit AVEVA E3D Design und AVEVA Process Simulation mit Anbindung an das AVEVA PI System unter Nachhaltigkeitsaspekten erfolgen kann. Beispiele von Unternehmen wie WACKER Chemie, EVONIK, COVESTRO und BASF machen deutlich, wie groß das Potenzial von AVEVA-Industriesoftware ist und wie es voll ausgeschöpft werden kann.
Gerade die Chemieindustrie steht als energieintensiver Industriezweig unter enormem Druck, sowohl Energieverbrauch als auch Investitions- und Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die Erreichung von Klimaschutzzielen zu beschleunigen. Vor diesem Hintergrund hat Schneider Electric mit EcoStruxure Power and Process eine Lösung entwickelt, mit der die für Energiemanagement und Prozessautomatisierung relevanten Daten zusammengeführt werden können. Zentrale Steuerstation des EcoStruxure Power and Process Control Systems ist der EcoStruxure Electrodynamic Controller. Er ermöglicht es Prozessbetreibern, alle relevanten Nieder- und Mittelspannungslasten zu steuern, um die Betriebseffizienz und ‑verfügbarkeit zu verbessern. Er ist der erste Controller, der die Integration von Energiesystemen, Prozesssystemen und intelligenten elektronischen Geräten (IEDs) ermöglicht. Nach Angaben von Schneider Elctric lässt sich der CO2-Fußabdruck eines Unternehmens dank der damit erhöhten Energieeffizienz um circa 7–12 Prozent reduzieren. Und auch in puncto Investitionsausgaben sind aufgrund der verbesserten Datenlage Einsparungen von bis zu 20 Prozent möglich.
Vorgestellt wurde in Frankfurt auch die neue Version von EcoStruxure Automation Expert, der offenen und softwaredefinierten Entwicklungsplattform für die Automatisierungstechnik. Basierend auf der Norm IEC61499 (einer Norm für herstellerunabhängige und dezentrale Automatisierung) überwindet sie die proprietären Einschränkungen herkömmlicher Steuerungssysteme und ermöglicht die agile Entwicklung und Steuerung von automatisierten Anwendungen über den gesamten Lebenszyklus.
Die Version verfügt über eine erhöhte I/O‑Kapazität von bis zu 5.000 I/O pro Lösung und unterstützt damit größere Anlagenarchitekturen in Schlüsselbranchen wie Energie und Chemie, Life Sciences, Lebensmittel und Logistik. Zu den weiteren Neuerungen zählen eine verbesserte Integration von IT-Technologien und industriellen Geräten mithilfe der Protokolle MQTT, OPC-UA und Profinet, eine einfachere Navigation, die Möglichkeit zur Aktualisierung von industriellen Steuerungen bei gleichzeitiger Beibehaltung der Hochverfügbarkeit sowie eine verbesserte Cybersicherheit. Darüber hinaus wurde KI in native Laufzeitumgebungen integriert, um anspruchsvolle Anwendungsfälle wie visuelle Inspektionen zu vereinfachen.