Endress+Hauser unterstützt das 1,5‑Grad-Ziel der Pariser Klimaschutzkonvention. Spätestens bis 2050 will der Spezialist für Mess- und Automatisierungstechnik den Ausstoß an Treibhausgasen auf netto null senken. Das Unternehmen ist der Science Based Targets Initiative (SBTi) beigetreten, die auf Reduktion und nicht Kompensation von Emissionen setzt, und will in den nächsten Monaten eine entsprechende Klimastrategie ausarbeiten.
Um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken, muss der Treibhausgas-Ausstoß bis 2030 halbiert werden und bis 2050 auf null sinken. Vor diesem Hintergrund unterstützt SBTi Unternehmen dabei, sich auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse freiwillig Klimaschutzziele zu setzen.
CO2-Fußabdruck als Grundlage für Nachhaltigkeitsstrategie
Das Unternehmen legt seit Jahren beim Bau neuer Gebäude Wert auf Energieeffizienz, nutzt an vielen Standorten erneuerbare Energien und fördert die Elektromobilität. „Diesen Weg wollen wir konsequent weiterverfolgen, zumal die Anforderungen von allen Seiten wachsen“, betont Julia Schempp. Sie treibt als Corporate Social Responsibility Officer die Klimastrategie wie auch weitere Verbesserungen in ökologischen, ethischen und sozialen Belangen voran.
In einem ersten Schritt hat das Unternehmen 2022 den CO2-Fußabdruck gemäß dem Greenhouse Gas Protocoll erfasst, einem internationalen Standard für Treibhausgas-Bilanzierung. Dazu wurden Kennzahlen zu direkten und indirekten Emissionsquellen (Scope 1 und 2) ausgewertet. Scope 3 für Emissionen entlang der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten ist noch in Arbeit. Seit 2021 existiert eine Beteiligung am Carbon Disclosure Project (GDP), einem Offenlegungssystem für unternehmerische Umweltstrategien.
Nachhaltigkeitsaktivitäten erfassen auch die Lieferkette
Umsetzen will Endress+Hauser die Klima- und Nachhaltigkeitsziele entlang der gruppenweit einheitlichen Geschäftsprozesse. Dabei hat das Unternehmen auch die Lieferketten im Blick. Julia Schempp fungiert seit Jahresbeginn zugleich als Human Rights Officer. Um Risiken im eigenen Unternehmen und bei Lieferanten frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden, wurde ein menschenrechtliches und umweltbezogenes Risikomanagementsystem eingeführt.
Zu den Maßnahmen zählt ein Hinweisgebersystem für menschenrechtliches oder umweltbezogenes Fehlverhalten, das über die Website zugänglich ist. Mitarbeitende, Geschäftspartner und Außenstehende können hier – auch anonym – mögliche Verstöße melden, die unabhängig geprüft werden. Dies entspricht Empfehlungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSPG) sowie der Schweizer Verordnung über Sorgfaltspflichten und Transparenz bezüglich Mineralien und Metallen aus Konfliktgebieten und Kinderarbeit (VSoTr).
Forum zum nachhaltigen Umbau der Prozessindustrie
„Die Verbindung von ökonomischem Erfolg mit sozialem Handeln und ökologischer Verantwortung prägt Endress+Hauser seit der Gründung vor 70 Jahren“, betont CEO Matthias Altendorf. Er sieht die Firmengruppe hierbei auf gutem Weg. Ein wichtiger Indikator für ihn ist die Platzierung im EcoVadis-Nachhaltigkeitsaudit. Das Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr wiederum 76 von 100 Punkten im Benchmark. Damit platzierte sich die Firmengruppe im obersten Prozent der Vergleichsgruppe und erreichte mit Platin die höchste Anerkennungsstufe.
Wie wichtig dem Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit ist, zeigt auch das Global Forum vom 26. bis 28. Juni 2023 in Basel. Die Firmengruppe nimmt ihr 70-jähriges Bestehen zum Anlass, um mit über 1.000 Kunden, Partnern und Experten unter dem Titel „Insights for sustainable decisions“ über den nachhaltigen Umbau der verfahrenstechnischen Industrie zu sprechen.