„Die Clampverbindung ist nach der Flanschverbindung wohl die am meisten verwendete lösbare Verbindung weltweit“, so Theo Meyer, Produktmanager Ventiltechnik und Standardkomponenten bei AWH. „In der Regel wird sie an Rohrleitungen, Behältern, Filtrationsgeräten und anderen drucktragenden Komponenten eingesetzt. Bei diesen Anwendungsfällen muss sichergestellt sein, dass die verwendeten Klammern ein Höchstmaß an Sicherheit bieten.“ Um dies zu gewährleisten, unterliegen die Verbindungen den Anforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie PED 2014/68/EU und dem AD-Regelwerk. Letzteres wurde erst vor kurzem verschärft: „Gemäß dem novellierten AD 2000-Merkblatt A 5, das seit 2020 in Kraft ist, sind Clamp-Verbindungen, die ohne Werkzeug zu öffnen sind, nicht länger zulässig“, erklärt Meyer. „Damit dürfen Flügelmuttern zum Öffnen der Klammern keine Verwendung mehr finden.“ Dies soll verhindern, dass eine Flügelmutter von Hand geöffnet wird, schlagartig Druck entweicht und es zu Personenschäden kommt.
Erst seit kurzem AD 2000-konforme Clamp-Klammer auf dem Markt
Abhilfe schafft nun eine bauteilgeprüfte Klammer von AWH, die den Anforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie PED 2014/68/EU sowie denen des AD 2000-A5 Merkblatts in vollem Umfang entspricht. Bei dem neuen Modell handelt es sich um eine Klammer mit einer hohen Druckfestigkeit, die gleichzeitig ein schlankes Design und ein geringes Gewicht aufweist. Das macht sich im täglichen Handling bei der Montage oder Demontage bemerkbar. Innensechskant-Schrauben sorgen für sicheren Halt zum Werkzeug beim Öffnen und Verschließen der Klammer. Das sorgt in Summe für mehr Sicherheit im Umgang mit unter Druck stehenden Komponenten.
Das optimale Zusammenspiel von geringem Gewicht und Druckstabilität bildet zudem die Voraussetzung für die Zulassung der Klammer nach dem AD2000-Regelwerk, das eine statische Prüfung vorsieht: „Wir haben mit der benannten Stelle eine kalkulierte Auslegung vorgenommen und in experimentellen Versuchen das Siebenfache des normalen Höchstdrucks im Betrieb aufgeschlagen“, so Meyer. „Dies waren bei den Varianten für 10 bar entsprechend 70 und bei den Versionen für 25 bar mehr als 200 bar.“ Nach Abschluss des Tests traten keine Verformungen auf, so dass die Klammer die Prüfung bestand und die Druckgerätezulassung erhielt. Die Clamp-Norm DIN 32676 diente als Vorlage zu den maximalen Arbeitsdrücken, die angewandt werden dürfen.
Konformität zur Norm EN 13445 mit erweiterten Anforderungen
Im Gegensatz zur Prüfmethode des AD 2000-Merkblatts A5, die keine Aussage über die Dauerfestigkeit abfragt, beschreibt die EN 13445, die das nationale Regelwerk langfristig ersetzen soll, eine Lastwechselüberprüfung. „Um die Festigkeit unserer Klammer nachzuweisen, haben wir zusätzlich eine experimentelle Versuchsreihe nach EN 13445–3 Anhang T durchgeführt“, erklärt Meyer. „Dabei kam es zu einem abschließenden Langzeitversuch mit fast einer Viertelmillion Lastwechseln. Nachdem hierbei keine messbaren Veränderungen an der Klammer festgestellt werden konnten, erhielt die AWH-Klammer auch die Zulassung nach der europäischen Norm.“ Die Klammern sind aus einem Edelstahl-Feinguss 1.4308 (CF‑8) gefertigt und tragen zum Nachweis der Zulassung einen Gussstempel. Die Oberflächen sind mechanisch poliert und erfüllen die allgemein gültigen Standards. Die Klemm-Verbindungen sind in Nennweiten zwischen DN 6 und DN 200 verfügbar.
Auf der drinktec 2022 in München wird die Clamp-Klammer erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Für Gespräche und konkrete Anfragen steht das Team von AWH in Halle B3 an Stand 311 bereit.