Die neue optische Prüfanlage MV.SENSE b1i misst Form und Wandstärke lichtdurchlässiger Kunststoffverpackungen. Die Inline-Prüfung erfolgt berührungslos im Takt der Produktion und ermöglicht so die 100-Prozent-Inline-Kontrolle von Verpackungsmaterial mit mehreren Schichten.
Ein wichtiges Anwendungsfeld ist die zerstörungsfreie Messung der Dicke von Barriereschichten, zum Beispiel aus Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer in Lebensmittelverpackungen. Das Messsystem prüft die Gesamtschichtdicke sowie die Dicke der Sperrschicht. Die hohe Messfrequenz von bis 200 Kilohertz macht den Einsatz in Produktionsmaschinen für die 100-Prozent-Inlne-Kontrolle möglich.
Mabri.Vision liefert unterschiedliche Systeme von der punktförmigen 1D-Messung bis zu 3D-Anlagen, die mit einer Messrate von bis zu 200 Hertz ein großes Messfeld scannen.
Dr. Nicolai Brill, einer der Geschäftsführer der Mabri.Vision, erläutert, warum er den neuen Sensor entwickelt hat: „Bei Lebensmittelverpackungen sehen wir seit einiger Zeit einen ausgeprägten Trend zu immer dünneren Barriereschichten. Mit dem neuen Sensor, der Schichtdicken in der Größenordnung von wenigen µm auflöst, kommen wir dem entgegen: Aufgrund der hohen Messgenauigkeit wird die Schichtdicke nicht nur exakt gemessen, sie kann jetzt ganz gezielt gesteuert werden. So können unsere Kunden den Materialauftrag reduzieren und erzielen dennoch die gleiche Barrierewirkung. Das schont auch wertvolle Ressourcen.“
Basis des neuen Systems ist die kurz-kohärente Interferometrie, die Mabri.Vision in seiner Prüfplattform MV.SENSE anwendet und die bei mehreren Lebensmittelherstellern seit 2015 im Einsatz ist. Einige Pilotkunden verwenden bereits den neuen, deutlich höher auflösenden Sensor, der ein deutlich breiteres Produktspektrum erfasst als sein Vorgänger.
Die optische Prüfanlage MV.SENSE b1i misst Form und Wandstärke lichtdurchlässiger Kunststoffverpackungen berührungslos und im Takt der Produktion.
Den neuen Sensor hat Mabri.Vision nicht nur für Kunststoffverpackungen entwickelt, sondern auch für andere Produkte, bei denen dünne Schichten eine wichtige Rolle spielen. Das System eignet sich für die Blasextrusion beschichteter Folien und mehrschichtiger Flachfolien für Lebensmittel ebenso wie für Produkte der Medizintechnik, zum Beispiel für transdermale Pflaster und beschichtete medizinische Schläuche. Darüber hinaus kann es für die Koextrusion und Mehrschichtextrusion von Schläuchen oder Verbundwerkstoffen eingesetzt werden.
Hintergrund: Die Technik im Detail
Die MV.SENSE sensor platform arbeitet nach dem Prinzip der kurz-kohärenten Interferometrie, die auch als Weißlichtinterferometrie bezeichnet wird: Der Prüfling wird mit infrarotem Licht beleuchtet; das vom Material rückgestreute Licht interferiert mit einer vorgegebenen Referenzstrecke. Das Ergebnis sind absolute Abstandswerte zum Sensor.
Die MV.SENSE Systeme von Mabri.Vision erzeugen tomografische Querschnittsbilder ein- und mehrschichtiger Prüfobjekte. Aufgrund der hohen Messrate von bis zu 200 Kilohertz ermöglichen sie die Prüfung von Form, Wandstärke und Schichtdicke in Echtzeit.
Die kompakten Sensoren, die über Lichtwellenleiter mit der Elektronik verbunden sind, lassen sich einfach in Produktionslinien integrieren und ermöglichen so die automatische Inline-Qualitätskontrolle.
Im Gegensatz zu Systemen auf Basis von Ultraschall ist kein Koppelmedium erforderlich. Da lediglich infrarotes Licht geringer Leistung verwendet wird, brauchen keine Strahlenschutzmaßnahmen ergriffen zu werden.