Das japanische Technologieunternehmen Asahi Kasei führte im November 2021 zusammen mit dem Kölner Marktforschungsinstitut SKOPOS seine dritte “Automotive Interior Survey” in den vier wichtigsten Automobilmärkten durch: Deutschland, China, den USA und Japan. 1.000 Autokäufer mit unterschiedlichem Einkommensniveau in jedem Markt beantworteten Fragen zu ihrem Kaufverhalten, ihrem Verständnis von Nachhaltigkeit im Automobil und ihren Vorlieben für den Fahrzeuginnenraum. Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen die Bedeutung des Healthy Car Portfolios, das den OEMs hilft, die Bedürfnisse der Endverbraucher zu erfüllen.
Fahrzeugnutzer bevorzugen weiterhin Besitz eines eigenen Autos
Egal, ob neu oder gebraucht: Die Teilnehmer der Umfrage ziehen es vor, auch in Zukunft einen eigenen Wagen zu besitzen. Car Sharing oder sogar der Verzicht auf ein Auto sind derzeit keine Alternativen. Mehr als die Hälfte der PKW-Nutzer zieht den Kauf eines Neuwagens einem Gebrauchtwagen vor. In China planen 84 % der Befragten, ein neues Auto zu kaufen, zu finanzieren oder zu leasen. Dabei sind sie bereit, durchschnittlich 31 % mehr für ihr nächstes Auto auszugeben. Mit einem Anstieg von 7 % im Vergleich zum Kaufpreis für ihr aktuelles Automobil ist die Bereitschaft der deutschen Autonutzer, mehr Geld für ihren nächsten Wagen auszugeben, geringer als in China, den USA (+19 %) und Japan (+10 %).
Markentreue ist eine Herausforderung für die Hersteller
Die Ergebnisse der Umfrage zur Markentreue der Fahrzeugnutzer bestätigen die Erkenntnisse der Umfragen aus den Jahren 2019 und 2020: Ein erheblicher Anteil der Kundschaft ist bereit, die Marke zu wechseln. Beim Kauf eines neuen PKW würde im Durchschnitt nur die Hälfte der Autonutzer in Deutschland die gleiche Marke wie das aktuelle Auto wählen. Während in den USA und Japan ein ähnlicher Trend wie in Deutschland zu beobachten ist, heben sich die Ergebnisse in China deutlich von den anderen Märkten ab. Im größten Automobilmarkt der Welt ziehen 72 % der Fahrzeugbesitzer beim nächsten Kauf eine andere Marke in Betracht. Diese Zahlen zeigen, dass ein erheblicher Teil der Autokäufer nicht einer einzigen Marke treu ist und beim nächsten Kauf überzeugt werden muss.
Sauberkeit im Fahrzeug bleibt wichtig
Während Kraftstoff-/Energieverbrauch, Antriebstechnik, Betriebskosten und die Fahrleistung nach wie vor die dominierenden Entscheidungsfaktoren sind, hat der Fahrzeuginnenraum in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Jeder zweite Autokäufer in den vier wichtigsten Märkten wird bei seinem nächsten Autokauf das Innenraumdesign berücksichtigen. Mit der zunehmenden Elektrifizierung und Autonomisierung der Fahrzeuge ist zu erwarten, dass der Innenraum in den kommenden Jahren zum wichtigsten Unterscheidungsmerkmal und damit seine Bedeutung im Autokaufprozess weiter zunehmen wird.
Ein zentrales Ergebnis der ersten Umfrage aus dem Jahr 2019 zeigte, dass Autonutzer weltweit großen Wert auf die Sauberkeit im Innenraum ihres Wagens legen. Auch im Jahr 2021 legen 64 % der PKW-Nutzer in Deutschland großen Wert auf diesen Aspekt, noch vor der intuitiven Bedienung (38 %) und Personalisierung (46 %) (Abb. 2). Ein ähnlicher Trend kann in China (78 %), Japan (72 %) und den USA (62 %) beobachtet werden.
Autonutzer sehen hohen Nutzen in abweisenden und pflegeleichten Oberflächen
Ob schmutziger Boden, Flecken und Kratzer auf den Innenraumoberflächen oder der Geruch: Das allgemeine Verständnis von Sauberkeit ist regional unterschiedlich. Während sich die Autonutzer in China deutlich über “unangenehme Gerüche” (48 %) und den so genannten “Neuwagengeruch” (23 %) ärgern, stoßen sich hieran in den anderen Märkten deutlich weniger Befragte. „Kratzer auf sichtbaren Oberflächen” stören dagegen jeden vierten Autonutzer in Deutschland (25 %). Dieser Anteil hat sich im Vergleich zu 2020 (21 %) weiter erhöht. Ähnliches ist in den USA zu beobachten, wo sich 29 % der Autonutzer über Kratzer ärgern (2020: 19 %). Auch “Flecken auf Bezügen” sind für 30 % der Autonutzer in Deutschland (2020: 26 %) und 32% in den USA (2020: 26 %) ein Ärgernis.
Ein großer Anteil in allen Regionen sieht einen Vorteil in “wasser- und schmutzabweisenden Oberflä-chen”, mit 74 % in China, 70 % in den USA, 65 % in Japan und 63 % in Deutschland. “Leicht ab-waschbare Oberflächen- und Sitzmaterialien” stehen ebenfalls hoch im Kurs, insbesondere in den USA (81 %) und in China (80 %).
„Sauberkeit stand bei den Autofahrern schon vor der Pandemie hoch im Kurs. Die letzten zwei Jahre haben diesen Wunsch noch verstärkt, und die Definition von ‘Sauberkeit’ hat sich erweitert.” —
Heiko Rother, General Manager Business Development Automotive
Mike Franchy, Director of North American Mobility, fügt hinzu: „Da die Kosten für Fahrzeuge steigen, nutzen die Verbraucher ihre Automobile länger und wünschen sich Oberflächen, die haltbar und leicht zu reinigen sind und auch nach längerer Zeit noch wie neu aussehen. Mit unserem Healthy-Car-Portfolio an antimikrobiellen Textilien und Kunststoffen sowie Technologien zur Wahrung der Innenraumluftqualität, haben wir Lösungen für die OEMs, um diese Marktbedürfnisse zu erfüllen.”
Veränderte Wahrnehmung von Nachhaltigkeit
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass “Nachhaltigkeit” im Fahrzeug nicht mehr nur über die An-triebstechnologie definiert wird, sondern auch über die Wahl der Materialien. So charakterisiert etwa die Hälfte der PKW-Nutzer in Deutschland, China und den USA ein nachhaltiges Fahrzeug durch “Materialien mit hohem Recyclinganteil.” Im Gegensatz dazu gaben die Autofahrer in Japan bei der Charakterisierung nachhaltiger Autos Hybridantrieben den Vorrang vor Rezyklaten.
Dieses wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in der Bereitschaft der Autonutzer wider, mehr Geld für ein nachhaltiges Fahrzeug auszugeben. In China würden zwei von drei Fahr-zeughaltern mehr bezahlen, in den USA und Japan jeder dritte und in Deutschland jeder vierte.
Heiko Rother schlussfolgert: „Die Definition und die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit im Fahrzeug ändert sich. Die Autonutzer achten mehr auf die verwendeten Materialien – ein Elektroantrieb allein reicht nicht mehr aus. Nachhaltigere Oberflächenmaterialien im Innenraum, die zudem gut aussehen, langlebig, pflegeleicht und sauber sind, werden von den Autofahrern stärker beachtet. Letztendlich wird eine ‘langlebige’ Materialqualität als nachhaltiger anerkannt.”
Mike Franchy fügt hinzu: „Mit unserer umfangreichen Produktpalette an technischen Kunststoffen, Textilien und unserer UVC-Technologie für die Luftreinigung können wir als zuverlässiger Partner mit den OEMs zusammenarbeiten, um gemeinsam den von den Kunden geforderten Innenraum zu ent-wickeln.”