Millionen Urlauber buchen jedes Jahr eine Hochseekreuzfahrt. Dabei denken wohl die wenigsten an den enormen logistischen Aufwand, der hinter dem meist reibungslosen Ablauf an Bord steht. Eine der größten Herausforderungen ist die tägliche Versorgung aller Personen mit frischen Lebensmitteln. Dafür stehen je nach Größe des Passagierschiffs mehrere bis zu 300 Quadratmeter große Kühlräume zur Verfügung. So auch bei einem Kreuzfahrtschiff, das durch die Firma Noske-Kaesar im Bereich Kühlung ausgestattet wurde. Die Automatisierung der Kühlanlage hat der Hamburger Schiffszulieferer mit einer Simatic ET 200SP CPU von Siemens realisiert.
Auf einem großen Kreuzfahrtschiff mit 367 Metern Länge und bis zu 4000 Passagieren sind rund 64 Kühlräume mit einer Größe von bis zu 300 Quadratmetern zu versorgen. Tiefkühlware sowie Frischproviant, wie Eier, Milch, Obst und Gemüse, aber auch Getränke oder Blumen, müssen bei jeweils spezifischen Temperaturen bevorratet werden. Dabei ist die Kühlleistung von 250 bis 400 Kilowatt zu verteilen. Die Auslegung erfolgt nach dem Fahrtgebiet (Umgebungsbedingungen) und der Fahrtdauer, der Mannschafts- und Passagieranzahl sowie den internationalen und nationalen Vorschriften. Damit Anlagenkomponenten, Kompressoren, Magnetventile, Frequenzumrichter, Türkontakte, Alarmknöpfe und die Temperaturüberwachung angesteuert werden können, ist die dezentrale Peripherie ET200SP im Einsatz. Diese zeichnet sich durch eine hohe Kanaldichte bei kompakten Abmessungen aus. Dabei konnte die Baugruppenvielfalt mithilfe flexibler Parametrierung der Signalbaugruppen gering gehalten werden. Zudem überzeugte die Siemens-Technik in eigens durchgeführten Testreihen der Noske-Kaeser GmbH: Simatic ET 200SP bestand dabei Schockprüfungen bis 30g (Erdbeschleunigung).
Multifunktionaler Allrounder
Simatic ET 200SP ist ein multifunktionales dezentrales Peripheriesystem, das vielfältig eingesetzt werden kann. Durch den skalierbaren Aufbau kann die Peripheriestation auf den exakten Bedarf der Applikation ausgerichtet werden. Dabei beträgt der maximale Aufbau bis zu 64 Module mit maximal 1024 Signalen. Die Anbindung an die Zentralsteuerung kann dabei über Profinet oder Profibus erfolgen.
Vielfältig im Einsatz
Neben Kreuzfahrtschiffen gibt es auch auf Offshore-Plattformen Klimatisierungsbedarf. Zum Beispiel beim Windpark Nordergründe im Wattenmeer der Nordsee. Aufgrund der vergleichsweise geringen Distanz wurde ein Drehstrom-Einzelanschluss realisiert. Dabei stellt die Umspannplattform den Verknüpfungspunkt einer 155 Kilovolt-Verbindung dar. In dem dort bereits vorhandenen und erweiterten Umspannwerk werden bis zu 111 Megawatt in das 220 Kilovolt-Netz eingespeist. Auch hier ist Simatic ET 200SP von Siemens im Einsatz.