Bei der industriellen Herstellung verschiedener Produkte im Nahrungs- und Genussmittelbereich wie auch in der chemischen, der pharmazeutischen beziehungsweise der allgemeinen Schüttgutindustrie sind Mahlen und Sichten wichtige Prozessschritte. Dies gilt nicht nur im Produktionsmaßstab, sondern auch im Labormaßstab, für die Entwicklung neuer Produkte und die Suche nach neuen Eigenschaften sowie zur Steigerung der Effizienz und Reduzierung der Produktionskosten. Ein weites Feld, das mit fortschreitender technischer Entwicklung immer komplexer und anspruchsvoller wird. Moderne Labore sollten trotzdem stets in der Lage sein, verschiedene Prozessschritte und Anforderungen effizient und wiederholbar zu bewältigen
Heutige Laboranlagen konzentrieren sich meist auf einzelne Maschinen und deren jeweilige Aufgaben. So muss bei einer Vermahlung mit anschließender Partikelabtrennung das Testprodukt zunächst vermahlen, dann gesammelt und zu einer zweiten Maschine transportiert werden, wo der Klassiervorgang stattfindet. Dies ist oft ein staub- und personalintensiver Vorgang, der leicht zu Produktverunreinigungen und sogar Produktverlusten führen kann. Neben dem Platzbedarf für mehrere Maschinen müssen darüber hinaus zum Beispiel die Explosionsrisiken an verschiedenen Stellen berücksichtigt werden. Noch problematischer wird die Situation, wenn die Partikelfeinheit bei Zerkleinerungsaufgaben in einem so weiten Bereich variiert werden soll, dass die Standard-Prallmahltechnik für die angestrebten Feinheiten nicht genug Energie zur Verfügung stellt oder auch eine kontrollierte maximale Partikelgröße nicht erreicht werden kann – die für viele Anwendungen jedoch benötigt wird.
Die Forderung nach einer engen Korngrößenverteilung bedeutet wiederum, dass nach dem Mahlen ein bestimmter Anteil an grobem oder feinem Produkt abgetrennt werden muss. Liegt dieser im Bereich unter 100 Mikrometer, kann hier nur eine Windsichtung eingesetzt werden. Speziell für solche Aufgaben hat Netzsch das bekannte LabCompact-System zugrunde gelegt und auf dieser Basis das neue LabPilot-System konstruiert. Neben einem Facelift, der nicht nur optische Veränderungen mit sich brachte, sondern auch weitere Vorteile in Sachen Bedienfreundlichkeit, Reinigung und Wartung, wurde der LabPilot um weitere Mahltechnologien ergänzt. Jetzt können neben den bislang verfügbaren Strahl- und Sichtermühlen auch die Feinprallmühle Condux und die trockene Rührwerkskugelmühle SpheRho eingesetzt werden.
Das erweitert die Möglichkeiten bei der Zerkleinerung im Labor um viele weitere Anwendungsgebiete. Mit der Feinprallmühle Condux können zum Beispiel unterschiedlichste Produkte bis zu einer Mohshärte von 3 — 3,5 verarbeitet werden. Je nach Produkteigenschaften und Zerkleinerungsaufgabe wird die Labormühle mit unterschiedlichen Mahlwerkzeuge (Stiftscheiben, Gebläserotor, Schlagkreuz) und Statoren ausgerüstet. Damit deckt sie flexibel ein großes Anwendungsspektrum ab und ist die ideale Lösung für erste Machbarkeitsstudien und die Herstellung kleiner Produktionsmengen. Aufgrund ihrer Betriebsweise und Beanspruchungscharakteristik erreicht die trockene Rührwerkskugelmühle SpheRho sehr hohe Feinheiten, kombiniert mit hohen Durchsatzleistungen bei gleichzeitig niedrigem spezifischem Energieverbrauch.
Haupteinsatzgebiet sind Echtzerkleinerungen verschiedener Rohstoffe mit typischen Produktfeinheiten d50 im Bereich von 2 bis 70 Mikrometer. Die kontinuierlich arbeitende trockene Rührwerkskugelmühle kann sowohl in Einzelpassage ohne Sichter, als auch in einem Mahl- /Sichtkreislauf eingesetzt werden. Zusätzlich zu den genannten Systemen können beim Netzsch LabPilot mit nur einer Installation durch kurze Anpassungen und abgestimmt über die jeweilige Verfahrensgasmenge, verschiedene andere Mühlen, wie Strahl- und Sichtermühlen sowie Fein- und Feinstsichter zum Einsatz kommen. Mit entsprechenden Labormaschinen kann die bewährte Technik auch für die Entwicklung neuer Produkte oder für die Produktion kleiner Mengen im Labormaßstab genutzt werden.
Der Netzsch LabPilot bietet maximale Flexibilität durch den möglichen Einsatz verschiedener Mühlentypen mit anschließender Klassierstufe im geschlossenen System, inklusive Durchlaufmodus. Dies vermeidet Produktverluste, bietet eine erhebliche Erleichterung und Zeitersparnis und ermöglicht schnelle Tests mit verschiedenen Produkten. Die leichte Zugänglichkeit und einfache Reinigung sowie die kompakte Bauweise machen den Netzsch LabPilot zu einem unverzichtbaren System in jeder partikeltechnischen Laborumgebung.
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