Der „Global End-user Survey on the Implementation of Industrial Autonomy“ wurde im September 2021 von Yokogawa in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass die Anzahl der Hersteller, welche die industrielle Autonomie vorwärts bewegen, eindeutig ansteigt und ein ausgeprägtes Bewusstsein für den zu erwartenden Nutzen ökologischer Nachhaltigkeit besteht.
Die weltweite Umfrage wurde in sieben Marktregionen (China, Deutschland, Indien, Japan, Saudi-Arabien, Südostasien und USA) unter 534 Befragten in 390 Unternehmen aus der chemischen bzw. petrochemischen Branche sowie den Branchen Life Sciences, Öl und Gas, Energiegewinnung und erneuerbare Energien durchgeführt.
Zentrale Erkenntnisse
Hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit sehen 45 Prozent der Befragten vorher, dass die industrielle Autonomie einen signifikanten Einfluss haben wird, weitere 36 Prozent erwarten einen moderaten Einfluss in den Bereichen dynamische Energieoptimierung, Wassermanagement und Emissionsverringerung. Im Gegensatz dazu erwarten nur 6 Prozent, dass sich die industrielle Autonomie überhaupt nicht auf die Nachhaltigkeit in Umweltbelangen auswirkt.
Die Implementierung von Projekten zur industriellen Autonomie nimmt Fahrt auf, wobei 51 Prozent der Befragten aus der Umfrage nun die Nutzung über zahlreiche Einrichtungen und Geschäftsfunktionen hinweg ausweiten und weitere 19 Prozent antworten, sie bisher in mindestens einer Einrichtung oder Geschäftsfunktion zu nutzen.
Zwar bringen Verbesserungen der Produktivität in der Produktion und in Fertigungsprozessen erwartungsgemäß über die nächsten drei Jahre die größte Kapitalrendite (ROI) in der digitalen Transformation – wobei 31 Prozent diesen Bereich an vorderste Stelle setzen und weitere 20 Prozent ihn an zweiter Stelle sehen –, doch entwickeln sich Gesundheit, Arbeitssicherheit und Umweltschutz zu einem zentralen Faktor des ROI, den 26 Prozent an die erste (13 Prozent) oder zweite (13 Prozent) Stelle rücken.
Mit der anhaltenden COVID-19-Pandemie stellt die Ausweitung von Kapazitäten für betriebliche Aktivitäten aus der Ferne einen Schlüsselfaktor in der industriellen Autonomie dar. Die Umfrage legt offen, dass ein Drittel (33 Prozent) der Hersteller an einzelnen Standorten Aktivitäten aus der Ferne nutzt und 31 Prozent diese über mehrere Standorte hinweg in Verbindung mit industrieller Autonomie implementiert haben.
C‑Level-Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle in der Autonomieplanung auf Anlagenebene, wobei die befragten Personen angeben, dass hier vorrangig Chief Executive Officers (38 Prozent), Chief Technical Officers (34 Prozent) und Chief Information Officers (31 Prozent) die endgültigen Entscheidungen treffen. Diese Entscheidungsträger werden von leitenden technischen Fachkräften unterstützt, wobei 43 Prozent angeben, dass der Chief Digital Officer bedeutenden Einfluss auf Autonomieentscheidungen auf Anlagenebene nimmt.
„Es ist erfreulich, dass sich die Nachhaltigkeit im Umweltbereich gemäß unserer neuesten Umfrage als Ebene herauskristallisiert, auf die der Wechsel von der industriellen Automation hin zur industriellen Autonomie, den wir als IA2IA bezeichnen, erwartungsgemäß einen bedeutend positiven Einfluss nimmt“, erklärte Tsuyoshi Abe, Senior Vice President und Leiter der Marketingzentrale von Yokogawa Electric. „Insgesamt weist unsere Umfrage jedoch auch darauf hin, dass bei der Implementierung einer industriellen Autonomie kein klarer Fahrplan vorliegt, was beinahe die Hälfte als die bedeutendste Herausforderung ansieht. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer definierten Roadmap in Richtung industrielle Autonomie und eines geeigneten Partners, um diesen Plan zu entwickeln.“