Bereitwillig demonstrierten Tobias Mühlnikel und seine Mitschüler von der Berufsbildenden Schule 2 aus Wolfsburg interessierten Besuchern auf der diesjährigen Hannover ihre eigens entwickelte Industrie 4.0‑Anlage. Im Rahmen eines Leuchtturmprojektes des Vereins New Automation e.V. hatten sie zuvor drei Monate Zeit, in eine Kleinteilabfüllanlage Industrie‑4.0‑Technologien zu integrieren. Das Ergebnis: Eine komplett vernetzte Losgröße 1‑Anlage, in der Schokolinsen abgefüllt werden. Zwei Markoprint X1Jet-Tintenstrahldrucker von Bluhm Systeme übernehmen hier eine wichtige Aufgabe.…
Losgröße 1
Und so funktioniert die Anlage: Über eine extra hierfür programmierte Android-App gibt der Bediener zunächst einen individuellen Text ein und startet den Produktionsprozess. Die Anlage füllt dann eine im Vorfeld genau definierte Menge an Schokolinsen in ein kleines Döschen ab. Gleichzeitig erfasst ein Raspberry Pi 2 die Produktionsdaten wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die dann web-basiert in einer Cloud gespeichert werden.
Der Bediener kann Alerts einstellen, die ihn bei Eintreten von vorher festgelegten Ereignissen informieren. Das können ein zu niedriger Füllstand im Süßgkeitenspender oder auch abweichende Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerte sein. In solch einem Fall wird der Bediener wahlweise über Pushbenachrichtigung, Text2Speech, Telefon oder E‑Mail informiert. Wahlweise aufs Smartphone oder die Smartwatch.
Das Döschen fährt nun auf einem Förderband in Richtung eines Tintenstrahldruckers. Der Tintenstrahldrucker mit Hewlett-Packard Tintentechnologie druckt den zuvor eingegebenen Text sowie einen QR-Code auf den Deckel der durchlaufenden Dose. Für das Drucken der Daten entschied man sich für einen X1 Jet, da dieser sich aufgrund seiner kompakten Abmessungen platzsparend in Anlagen integrieren lässt. Das Gerät lässt sich auch von ungeschulten Mitarbeitern einfach und intuitiv über die 3‑Logik Tasten mit LED-Statusleuchten bedienen. Die Ansteuerung und Datenübertragung kann beim X1JET wahlweise über Ethernet, EIA-232 und Webinterface oder über eine Optionsschnittstelle erfolgen, bei der der Druckimpuls über SPS oder externen Fotosensor ausgelöst wird. Ebenso ist eine Datenübertragung und ‑sicherung per USB-Stick möglich.
Alles im grünen Bereich
Der aufgedruckte QR-Code führt zu einer Webseite mit den Produktionsdaten: Produktionsdatum, Temperatur und Feuchtigkeit, Mindesthaltbarkeitsdatum sowie der Energieverbrauch sind hier abgebildet. Ein Ampelsystem zeigt dem Anwender auf einen Blick, ob das Mindesthaltbarkeitsdatum noch im grünen Bereich ist.
An der nächsten Station liest und wertet ein Sensor den QR-Code aus und meldet der SPS, dass im nächsten Schritt die Dosenseite bedruckt werden kann. Die SPS sendet die Informationen an einen Raspberry Pi, der den zweiten Tintenstrahldrucker ansteuert. Dieser druckt schließlich ebenfalls einen QR-Code sowie ein Firmenlogo auf die Seite des Döschens. Damit der Druck auf dem glatten Kunststoffkorpus gut haftet, ist hier eine solventbasierte HP-Tinte im Einsatz.
Das Projekt umfasst alle Bereiche eines Unternehmens, angefangen bei der Logistik, über Instandhaltung, Qualitäts- sowie Energiemanagement
bis hin zum Auftragsmanagement und Produktions- und Kostenplanung.