Wie funktioniert die nachhaltige Produktion von morgen? Dass technische Innovation und Umweltschutz harmonieren können, zeigt das Produkt von Cuna — ein Startup aus Mettmann. Cuna Products stellt Mehrwegbecher aus CO2-neutralem, pflanzlichen Material her. 2018 gegründet, charakterisiert sich das Startup durch ein nachhaltiges Konzept mit einer zukunftsfähigen Produktidee: Die Becher werden aus einem biobasierten Kunststoff, der auf Öl verzichtet, hergestellt und sind wiederverwend- sowie recyclebar. Das Besondere: nicht nur das für die Produktion verwendete Material aus nachwachsenden Rohstoffen ist nachhaltig, sondern auch der eigens von Cuna organisierte Recyclingkreislauf. Hierzu entsteht über den Rückfluss von genutzten Bechern des Poolsystems ein Materialkreislauf, denn die ökologischen Mehrwegbecher mit dem markanten CUNA Blumensymbol kommen vor allem als Pfandsystem in der Gastronomie oder auf Festivals zum Einsatz.
Rund um das vom BMWi mit 2 Mio. Euro geförderte KI Reallabor hat sich eine Kooperative aus zehn Partnern gebildet, welche in der SmartFactoryOWL in Lemgo gemeinsam eine digitale und nachhaltige Kunststoffproduktion der Zukunft entwickeln, inmitten des Spitzenclusters Intelligente Technische Systeme Ostwestfalen-Lippe (it‘s OWL).
Dieses Produkt hat auch das Fraunhofer IOSB-INA überzeugt, welches im Rahmen des seit Anfang 2020 vom BMWi geförderten Projekts „KI Reallabor“ die industrielle Datenwirtschaft erforscht und umsetzt. In diesem Kontext suchte das Forschungsinstitut aus Lemgo Produktionspartner für den Aufbau einer Realproduktion in der SmartFactoryOWL, einer gemeinsamen Initiative des Fraunhofer IOSB-INA und der TH OWL. Grund der Suche nach einer realen Produktion war einerseits, datengetriebene Anwendungsfälle gemeinsam mit der Plattform „Industrie 4.0“ umzusetzen, andererseits, KI Lösungsanbietern reale Industriedaten offen für die Forschung und Entwicklung industrieller, datenbasierter Lösungen zugänglich zu machen. Schon seit 2016 bringt die SmartFactoryOWL Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen, um Lösungen für die Fabrik der Zukunft in der Interaktion zwischen Mensch, Maschine und Produkt zu entwickeln, zu erproben und in die praktische Anwendung zu überführen. Die Realproduktion wird auch für Besucher der SmartFactoryOWL zugänglich sein.
Jetzt stellen der Hersteller und das Fraunhofer IOSB-INA in einer Kooperative aus zehn Partnern eine datengetriebene Fertigung auf die Beine. Mit dieser vollständig abgebildeten Wertschöpfungskette von Komponentenhersteller über den Betreiber der Produktion bis zum Kunden wird mit einer nach Industrie 4.0 Gesichtspunkten ausgerichteten Produktion die Herstellung der nachhaltigen Becher in der SmartFactoryOWL in Lemgo, inmitten der Technologieregion OWL, verortet und zu einem Experimentierfeld für Technologien der Industrie 4.0 und Künstlichen Intelligenz. Schneller und agiler Technologietransfer und ‑integration von gemeinsam entwickelten Lösungen bilden die Grundlage der Zusammenarbeit dieser zukunftsweisenden Produktion.
CUNAs Gründer und Geschäftsführer Rafael Dyll ist stolz: „Wir produzieren in Deutschland und aus nachwachsenden Rohstoffen, reduzieren den CO2 Ausstoß und recyclen selbst. Das sind alles schon jetzt wegweisende Features. Wir wollen nun den nächsten Schritt gehen und freuen uns ungemein auf die Kooperation mit einer weltweit führenden Forschungsorrganisation. Beim Fraunhofer-Institut in Lemgo zeigen wir außerdem, dass Deutschland Nachhaltigkeit und Digitalisierung kann. Und zwar im Einklang. Außerdem stehen uns mit Arburg und weiteren Partnern führende Maschinenbauer für die Kunststoffproduktion zur Seite. Diese Konstellation der Zusammenarbeit ist einzigartig für die Erforschung der zukünftigen Biokunststoffproduktion, da bin ich mir sicher.”
Kunden können künftig online ihre Bestellung von CUNA Bechern aufgeben, ihre Produkte individualisieren und live in der SmartFactoryOWL die Produktion ihrer Becher verfolgen. Die vollumfänglich digitalisierte und transparente Produktion liefert kontinuierlich Daten für das KI Reallabor. Diese Daten werden Anwendern und Entwicklern von Technologien und Verfahren der künstlichen Intelligenz — beispielsweise dem ebenfalls an der Kooperative beteiligten Simulationsunternehmen IANUS Simulation — zur Verfügung gestellt und zur dauerhaften Optimierung der Produktionsprozesse genutzt.
Mit dieser Infrastruktur wird die Zukunft der industriellen Datenwirtschaft, die die Plattform Industrie 4.0 gemeinsam mit dem Fraunhofer IOSB-INA im Rahmen des KI Reallabors durch Erforschung von Technologien – mit offenen Daten, Simulationen und Algorithmen — stärken möchte, kollaborativ vorangetrieben.
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