Hersteller aus verschiedensten Zweigen der Lebensmittelbranche verarbeiten Produkte in loser Form – von Hackfleisch und tiefgekühlten Meeresfrüchten bis hin zu Nüssen, Körnern, Trockenfrüchten und Getreide. Ähnlich wie bei verpackten Produkten, sind auch lose Lebensmittel anfällig gegenüber einer Verunreinigung durch Fremdkörper, wie z. B. Glasscherben, Metallspäne, Kunststoff- und Gummiteile, kalkhaltige Knochen und Steine. Aus diesem Grund müssen Hersteller alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Gefahr zu minimieren, dass fremdkörperhaltige Lebensmittel das Produktionswerk verlassen. Solche Maßnahmen umfassen auch den Einsatz moderner Produktinspektionstechnologien wie beispielsweise Metallsuchtechnik und Röntgeninspektion. Produktsicherheit ist unverzichtbar, wenn es darum geht, die Verbraucher vor minderwertigen Lebensmitteln zu schützen und die Hersteller bei der Vermeidung teurer Rückrufaktionen, der Wahrung des Markenrufs und der Einhaltung von Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit zu unterstützen.
Linien für lose Lebensmittel bergen eine Reihe von Herausforderungen, die nur mit speziell für diese Produktionsumgebungen entwickelten Inspektionslösungen zu meistern sind. Metalldetektoren und Röntgenscanner der jüngsten Generation berücksichtigen bei der Fremdkörpererkennung zahlreiche Faktoren, von der Produkttiefe über Temperaturschwankungen bis hin zur Heterogenität des Produkts. Röntgenscanner beispielsweise bieten bei der Inspektion von losen Nussmischungen eine höhere Erkennungsempfindlichkeit als bei Nussmischungen in versiegelten Verpackungen. Grund ist die geringere Inspektionstiefe im Vergleich zu verpackten Produkten in Kombination mit der ungleichmäßigen Struktur der Lebensmittel. Metalldetektoren hingegen eignen sich hervorragend für die Untersuchung auf Metallfremdkörper in losen, frei fallenden Produkten und bieten unabhängig von der Förderleistung eine sehr hohe Erkennungsempfindlichkeit.
Vermeidung von Fehlausschleusungen
Zur Gewährleistung maximaler Sicherheit benötigen Schüttguthersteller Produktinspektionssysteme, die nicht nur eine hohe Präzision bei der Fremdkörpererkennung aufweisen, sondern auch die Ausschleusung von Gut-Produkten aus der Produktionslinie vermeiden, wodurch Produktverluste reduziert und die Betriebskosten gesenkt werden.
Am Anfang der Produktionslinie installierte Metallsuch- oder Röntgeninspektionssysteme inspizieren eingehende Rohzutaten und bestimmen so gleichzeitig die Qualität der von den Lieferanten stammenden Ware. Die Systeme entfernen Fremdkörper, bevor diese möglicherweise Schäden an nachgeschalteten Produktionsanlagen verursachen oder weiter zerkleinert werden, und bevor das Produkt durch die Verarbeitung und Verpackung einen Wertzuwachs erfährt. Entscheidend ist dabei, dass Hersteller für ihre individuelle Anwendung geeignete Ausschleussysteme wählen.
Wenn Röntgenscanner für die Untersuchung loser Produkte auf Förderbändern eingesetzt werden, eignen sich mehrspurige Klappen- oder Blasdüsenausschleussysteme am besten für das effektive Entfernen von Fremdkörpern. Sie schleusen nicht die über die gesamte Breite des Förderbands verteilte Produktmenge aus, sondern nur einen kleinen Teil. Dies garantiert die zuverlässige Eliminierung von Fremdkörpern bei minimalen Produktverlusten, was zusätzlich Kosten spart. Moderne Röntgeninspektionsysteme bieten die Auswahl zwischen siebenspurigen Blasdüsensystemen oder zwei‑, vier- bzw. sechsspurigen Klappensystemen – die Anzahl der Klappen kann je nach Inspektionssystem variieren. Die Röntgenscanner der Baureihe X36 für Schüttgut von Mettler-Toledo beispielsweise verfügen über mehrspurige Ausschleusmechanismen mit Blasdüsen und Klappen sowie über ein großes Sichtfenster, das Bedienern die Einstellung der Ausschleuszeitgeber erleichtert. Die hohe Präzision bei der Ausschleusung fremdkörperhaltiger Produkte stellt sicher, dass nur minimale Mengen an Gut-Produkten entfernt und Verluste entsprechend reduziert werden. Das X36-System arbeitet zudem mit einem breiteren Förderband als Standard-Röntgenscanner. Es ermöglicht je nach Dichte und Schichtdicke des Produkts Förderleistungen von bis zu 14 Tonnen pro Stunde bei optimaler Erkennungsempfindlichkeit.
Für Hersteller, die Metallsuchsysteme zur Inspektion trockener, frei fallender Produkte in Pulver- oder Granulatform verwenden, bieten die Sealtite/Open Diverter und Profile Y‑Valve Freifall-Metalldetektoren der Profile-Serie von Mettler Toledo eine breite Auswahl an Ausschleusmechanismen. Hierzu zählen u.a. Y‑Ausscheider und offene Ausschleussysteme, die Verluste minimieren, indem sie ausschließlich verunreinigte Produkte aus der Produktionslinie entfernen. Je nach inspiziertem Produkt, der physikalischen Systeminstallation und der endgültigen Spezifikation der gewählten Systemvariante kann eine sehr hohe Empfindlichkeit bei Förderleistungen von bis zu 37 Tonnen pro Stunde erreicht werden. Die Kombination aus maximaler Erkennungsempfindlichkeit und hocheffizienten Ausschleussystemen sorgt nicht nur für optimale Wirtschaftlichkeit und maximale Rentabilität, sondern stellt auch die Einhaltung nationaler wie internationaler Richtlinien und Vorschriften für Lebensmittel sicher.
Bei Anwendungen mit Transportband sind Metallsuchsysteme zur Optimierung der Erkennungsempfindlichkeit gemäß den individuellen Anforderungen konfigurierbar. Das flexible Design ermöglicht die Entwicklung unterschiedlichster Systeme, von einfachen Vorrichtungen zum Anlagenstopp im Detektionsfall bis hin zu vollautomatischen Detektions- und Ausschleussystemen. Die Integration des am besten geeigneten Ausschleusmechanismus, wie z. B. Blasdüsen, Rückzugsbänder oder Flügelklappen, ist Garant für die zuverlässige und effiziente Ausschleusung sämtlicher fremdkörperhaltigen Produkte aus der Produktionslinie bei gleichzeitiger Minimierung der Produktverluste.
Doppelter Schutz
Neben der Integration eines Inspektionssystems am Beginn der Produktionslinie besteht die Möglichkeit, kritische Kontrollpunkte an nachgeschalteten Stellen entlang der Linie bzw. im Verpackungsbereich am Linienende einzurichten. Auf diese Weise senken Hersteller zusätzlich das Risiko, dass verunreinigte Produkte das Werk verlassen, und erhöhen den Schutz der Verbraucher vor mangelhaften Produkten.
Ausgewogenheit von Produktsicherheit und Linienproduktivität
Hersteller sollten bei der Auswahl einer Produktinspektionslösung für lose Lebensmittel auf eine Reihe weiterer Leistungsmerkmale achten, um sicherzustellen, dass nicht nur die Anforderungen an die Fremdkörpererkennung, sondern auch die Ziele im Hinblick auf Kosteneinsparungen und Nachhaltigkeit erfüllt werden. Moderne Produktinspektionstechnologien mit Funktionen zur Analyse von Produktionsdaten ermöglichen eine optimierte Anlagennutzung, die die Produktionsprozesse insgesamt effizienter macht und zur Steigerung der Gesamtanlageneffektivität (GAE) beiträgt.
Systeme, die unabhängig von der Förderleistung eine erstklassige Erkennungsempfindlichkeit gegenüber zahlreichen Arten von Fremdkörpern bieten, tragen zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Produktsicherheit und Linienproduktivität bei. Metalldetektoren und Röntgenscanner mit Transportband sind mit verschiedenen Bandbreiten und mit Muldenbändern zur Reduzierung von Produktverlusten erhältlich. Diese Optionen ermöglichen die Anpassung an individuelle Linienanforderungen ohne Einbußen bei der Produktqualität.
Darüber hinaus existieren mittlerweile Niedrigenergie-Röntgenscanner für lose Produkte. Einige Systeme nutzen beispielsweise anstelle eines herkömmlichen 100-Watt-Röntgengenerators eine 20-Watt-Variante, die bei gleicher Erkennungsempfindlichkeit 40 Prozent weniger Energie verbraucht. Hersteller senken auf diese Weise nicht nur die Energiekosten und die Gesamtbetriebskosten des Systems, sondern optimieren auch ihre CO2-Bilanz.
Die Auswahl von Produktinspektionstechnologien mit hoher Erkennungsempfindlichkeit stellt sicher, dass selbst kleinste Fremdkörper erkannt werden. Eine hohe Zuverlässigkeit und Bedienerfreundlichkeit trägt überdies zur Maximierung der Anlagenverfügbarkeit und Bedienereffizienz bei.
Einhaltung von Hygienevorschriften und Schutz vor Umgebungseinflüssen
Hersteller sollten darauf achten, dass die Systeme ihrer Wahl höchsten Hygienestandards gerecht werden. Dies beinhaltet die Zugänglichkeit zur gründlichen Reinigung aller Bereiche des Metalldetektors oder Röntgenscanners, sowie abgerundete Kanten und geneigte Oberflächen, die potenzieller Bakterienbildung vorbeugen. Systeme mit robustem Edelstahlgehäuse in Schutzart IP69 beispielsweise schützen empfindliche interne Komponenten vor Schäden durch eindringendes Wasser, Chemikalien, Staub und Lebensmittelresten, wodurch der Wartungsbedarf reduziert wird. Förderbänder, die sich schnell und werkzeuglos entfernen lassen, tragen ebenfalls zur beschleunigten Reinigung und zur Optimierung der Linieneffizienz bei. In bestimmten Produktionsbereichen besteht außerdem Explosionsgefahr, z. B. durch entzündlichen Mehlstaub. Zur Vermeidung dieser Gefahr empfiehlt sich der Einsatz von Metallsuchsystemen, die speziell für den Einsatz in staubhaltiger Umgebung ausgelegt und gemäß ATEX EXII Cat 2D T79 C zertifiziert sind.
Optimierung der Leistung
Moderne Produktinspektionstechnologien mit fortschrittlicher Software zur Erstellung von Qualitätsberichten unterstützen Hersteller dabei, die Leistungsfähigkeit ihrer Metalldetektoren und Röntgenscanner optimal zu nutzen. Die Software verleiht Bedienern eine umfassende Kontrolle über das System und erlaubt sogar die Fernüberwachung der Inspektionsprozesse. Mit den Funktionen für lückenloses Produktionsmanagement ist jederzeit eine optimale Leistung sichergestellt. Dank der vollautomatischen Einrichtung ist das System in wenigen Minuten betriebsbereit, wodurch die Verfügbarkeit maximiert wird. Die neu entwickelten Lösungen zeichnen sich durch zunehmende Bedienerfreundlichkeit aus und minimieren entsprechend den Einarbeitungsaufwand. Eine breite Auswahl an Vernetzungslösungen fördert die Integration der Produktinspektionstechnologie in Systeme zur Datenerfassung. Hersteller können Daten in Echtzeit erfassen und Berichte mit Angaben zu bestimmten Kenngrößen – wie z. B. Anzahl der Inspektionsvorgänge pro Schicht, Anzahl an Fehlausschleusungen und Förderleistung – erstellen und auf die Betriebs- bzw. Stillstandszeiten der Anlagen abgestimmte Wartungspläne ausarbeiten.
Angesichts der weltweit strenger werdenden Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit müssen Hersteller alle erdenklichen Maßnahmen treffen, um die Endverbraucher vor potenziellen Gefahren zu schützen. Durch den Einsatz moderner, auf spezielle Anforderungen ausgelegter Metallsuch- und Röntgeninspektionslösungen optimieren Lebensmittelhersteller die Sicherheit an ihren Produktionslinien und sorgen dafür, dass die Verbraucher jederzeit Produkte gleichbleibend hoher Qualität genießen können. Sie erfüllen damit die Erwartungen ihrer Kunden, vermeiden kostspielige Rückrufaktionen und schützen ihren Markenruf.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Produktinspektionssysteme die Lebensmittelsicherheit an Produktionslinien für Schüttgut optimieren, besuchen Sie uns unter www.mt.com/pi-bulk.