Beim Leitthema der Hannover Messe 2018 „Integrated Industries – Connect and Collaborate“ geht es um Wettbewerbsvorsprung durch Vernetzung von Mensch und Maschine, künstliche Intelligenz und intelligente Produkte für das Internet der Dinge. Festo gab im März in seiner Online-Pressekonferenz einen Ausblick auf seine Digitalisierungs-Aktivitäten. Neben weiteren Bionik-Projekten präsentierte das Unternehmen den selbstlernenden Arbeitsplatz für die Mensch-Roboter-Kollaboration.
BionicWorkplace
„Mit dem BionicWorkplace zeigen wir einen selbstlernenden Arbeitsplatz für die Mensch-Roboter-Kollaboration, der die Vorteile des pneumatischen Leichtbauroboters BionicCobot mit IT-Systemen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz verbindet“, sagt Dr. Elias Knubben, Head of Corporate Bionic Projects. Der flexible Arbeitsplatz ist mit zahlreichen Assistenzsystemen und Peripheriegeräten ausgestattet, die miteinander vernetzt sind und untereinander kommunizieren.
Neben künstlicher Intelligenz machen Machine-Learning-Methoden den BionicWorkplace zu einem lernenden und antizipativen System, das sich kontinuierlich selbst optimiert. Der Mensch kann direkt mit dem BionicCobot interagieren und ihn über Bewegung, Berührung oder über die Sprache steuern. Auch eine Fernmanipulation des Systems ist möglich.
BionicFlyingFox
Im Bionic Learning Network ist das Fliegen ein immer wiederkehrendes Thema. Im Verbund mit Hochschulen, Instituten und Entwicklerfirmen entwirft das Unternehmen seit Jahren Forschungsträger, deren technische Grundprinzipien aus der Natur abgeleitet sind. Für den BionicFlyingFox haben die Entwickler den Flughund unter die Lupe genommen.
Das ultraleichte Flugobjekt beherrscht trotz seiner Spannweite von 2,28 Meter enge Flugradien. Möglich macht das seine ausgetüftelte Kinematik nach dem Scherenprinzip. Die Handschwinge klappt sich beim Aufschwung ein und breitet sich zum kraftvollen Abschwung wieder aus. Damit sich der BionicFlyingFox in einem definierten Luftraum teilautonom bewegen kann, kommuniziert er mit einem so genannten Motion-Tracking-System.
BionicWheelBot
Bionik-Professor Dr.-Ing. Ingo Rechenberg hat die Radlerspinne 2008 am Rande der Sahara entdeckt. Sie kann wie andere Spinnen laufen, aber sich auch mit einer kombinierten Bewegung aus Flug- und Bodenrolle fortbewegen. Seit seiner Entdeckung befasst sich Prof. Rechenberg mit dem technischen Übertrag ihrer Bewegungsmuster. Die Kinematik und das Antriebskonzept wurden nun gemeinsam mit dem Bionik-Team entwickelt. Um ins Rollen zu kommen, formt der BionicWheelBot links und rechts von seinem Körper jeweils drei Beine zu einem Rad. Zwei beim Laufen eingeklappte Beine fahren nun aus, stoßen die zusammengekugelte Spinne vom Boden ab und schubsen sie während des Rollens permanent an.
Festo auf der Hannover Messe: Halle 15, Stand D11