Filterwechsel stellen besonders dann ein Problem dar, wenn das Medium häufig wechselt und, wie etwa im Fall von Lacken und Farben, schnell entsprechende Spuren hinterlässt. Nicht selten werden solche Filterwechsel zu einer ungeliebten Fleißaufgabe, weil nach dem Filterwechsel nicht nur das Filtergehäuse, sondern auch der Bereich um den Filter gereinigt werden muss.
Um den Prozess einfacher, sicherer und vor allem schneller zu gestalten, hat adfiltec ein totraumoptimiertes Capsulesystem vorgestellt, das besonders für die Anwendung bei Lacken und Farben, aber auch für alle Anwender interessant ist, die gefährliche Stoffe filtrieren.
Geht es bei Farben in erster Linie um einen schnellen und unkomplizierten Filterwechsel, bei dem sich die Reinigungsarbeiten auf ein mögliches Minimum reduzieren sollen, so ist der Hintergrund beim Filtrieren gefährlicher Stoffe ein ganz anderer.
Nutzt man einen gekapselten Filter, so entfallen Reinigungsarbeiten weitestgehend, da die Filterkerze im Inneren einer Hülle verbaut ist und die Anschlüsse zum Filtergehäuse bei der Entnahme automatisch verschließen. Dieser Mechanismus ist mittels federbelasteter Klappe am Einlass und Kugel am Auslass realisiert. Das Reinigen der Zu- und Abläufe am Gehäuse kann durch eine Leercapsule erfolgen, durch die zum Beispiel eine Reinigungslösung oder ein Lösemittel gepumpt werden kann. Lästiges und zeitraubendes Putzen entfällt damit. Durch die sehr stabile Ausführung ist ein Reißen der Hülle bei der Entnahme aus dem Gehäuse ausgeschlossen – ein bekanntes Ärgernis bei mit Foliensystemen gekapselten Filtern.
Schutz für Mitarbeiter vor gefährlichen Stoffen
Nützlich ist das Capsulesystem insbesondere bei toxischen und gesundheitsschädlichen Medien. Beim Filterwechsel kommt der Mitarbeiter durch die Capsule nicht zwingend mit dem Medium in Berührung. Hautreizungen, Verätzungen oder auch einfache Verschmutzungen der Hände werden effektiv vermieden. Das Tragen von zusätzlichen, vielleicht sogar sehr aufwendigen Schutzausrüstungen bei toxischen oder gesundheitsschädlichen Medien kann dadurch entfallen. Zudem wird eine Kontamination der Umgebung verhindert, was die Einhaltung von Grenzwerten unterstützt.
Die modulare Bauweise ermöglicht den Einbau nahezu aller Filtertypen des Herstellers. So kann im Bereich Lacke und Farben oder bei der Filtration von Suspension-Slurry eine speziell dafür geeignete Filtertype eingesetzt werden, deren Filterfeinheit meist im Bereich von 10 bis 150 μm liegt. In der Pharmazie dagegen sind eher feinere Faltelemente (plissierte Filter) oder eine Sterilfiltration mit 0,2 μm gefordert. Die verschiedenen Anforderungen sind durch die vielseitigen Filtertypen und die abgestuften Feinheiten auch im Capsulesystem abgedeckt.
Lufteinschlüsse im Produkt, die man bei der Herstellung oft nicht vermeiden kann, sind bei Beschichtungsanwendungen absolut störend. So kommt es immer wieder zu Fehlern auf dem Trägermaterial, die als Ausschuss erkannt und entfernt werden müssen. Mikroblasen können meist nur unter großem Aufwand über Entgaser entfernt werden. Bei dünnflüssigen Medien wie Inkjets kann ein Versuch über eine beidseitig entlüftende Capsule durchaus gute Resultate bringen. Der Erfolg basiert auf der Tatsache, dass sich die Mikroblasen im Filter zu größeren Blasen vereinen, die dann gesammelt direkt hinter dem Filtermedium im Inneren der Capsule aufsteigen. Dieser Effekt der Koaleszenz zeigt sich besonders dann, wenn geringe Mengen bei der Verarbeitung erneut über einen Filter zum Druckkopf geführt werden. Das Capsulesystem bietet in solchen Fällen die Möglichkeit, auf der Reinseite entlüften zu können.
Wenig Produktverlust
Nicht nur bei besonders teuren Medien ist es wichtig, dass die Produktionslinie totraumoptimiert ist. Hat man in herkömmlichen Filtergehäusen neben der Kontamination an sich auch sehr viel Restprodukt, das im schlechtesten Fall auch noch entsorgt werden muss, so sind die Verluste beim Capsulesystem überschaubar. Teilweise werden diese Reste dem Prozess als Einteilware wieder zugeführt. So wird Abfall vermieden und die Ausbeute erhöht.
Das Capsulesystem kann durch die verschiedenen Baugrößen zum Beispiel im Labor für geringe Mengen oder auch in der Produktion bei einem Durchsatz von mehreren Tonnen pro Stunde eingesetzt werden. Die Capsule gibt es als Einzelfilter in Längen von 5, 10, 20 und 30 Zoll, die Mehrfachcapsule mit 7 Filterkerzen parallel in Ausführungen mit 10, 20 und 30 Zoll. Somit ist ein breites Spektrum der Durchflussmengen abgedeckt und ein Scale-Up erweist sich als einfach realisierbar.
Saubere Angelegenheit
Das Capsulesystem ist mit seiner harten Schale sehr robust, schützt Anwender vor Kontamination mit gefährlichen Medien, beschleunigt den Filterwechsel und verhindert aufwendige Reinigungsarbeiten. Zudem ist der Einsatz des Systems durch die verfügbaren Filtertypen und ‑feinheiten bei nahezu allen Anwendungen denkbar. Bei hochwertigen Produkten zeichnet sich die Capsule besonders durch ein geringes Totvolumen, das zudem der Abfallvermeidung dient.
Die saubere Lösung stellt adfiltec auf der Paint Expo in Karlsruhe vom 17. bis zum 20. April aus (Halle 3, Stand 3540).