Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz zeichnete jüngst die aktuellen Preisträger des Wettbewerbs “100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg” aus. Insgesamt wurden sechzehn Unternehmen und Einrichtungen durch die Netzwerkinitiative „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ prämiert — darunter auch der Ulmer Hersteller von Absaug- und Filteranlagen Esta mit Produktionsstandort in Senden.
„Mit der Preisverleihung wollen wir anfassbare Lösungen aus dem Land, die Mehrwerte schaffen, noch bekannter machen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen wollen wir damit motivieren, die realen Chancen durch Industrie 4.0 aktiv anzugehen“, sagte Wirtschaftssekretärin Katrin Schütz bei der Verleihung „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ im Neuen Schloss in Stuttgart Ende Mai.
Mit einer anfassbaren Industrie 4.0‑Lösung punktete nun auch der Ulmer Absaugtechnik-Hersteller Esta bei der Expertenjury. Der Filterturm 4.0, einem Hallenlüftungssystem zur Erfassung von Schweißrauch, Staub oder Ölnebel, wurde mit der begehrten Landesauszeichnung prämiert. Das Absaugsystem verfügt über Netzwerk- und Fernüberwachungsfunktionen sowie über eine intelligente Anlagensteuerung, die in Verbindung mit ausgefeilter Sensortechnik einen effizienten Anlagenbetrieb ermöglichen. Dank der Industrie 4.0‑Funktionen lässt sich der gesamte Absaugprozess lückenlos – auch aus der Ferne – überwachen, womit Ausfallrisiken auf ein Minimum begrenzt werden.
Doppelt prämiert im Jubiläumsjahr
Esta Geschäftsführer Philipp Raunitschke und Dr. Matthias Döppe, Leiter Innovation und Vorentwicklung nahmen die Auszeichnung persönlich entgegen. Raunitschke: „Wir sind stolz, dass wir bei Themen wie Digitalisierung und Vernetzung der Fertigung vorne mit spielen.“ Der mittelständische Maschinenbauer feierte Ende Mai, fast zeitgleich zur Verleihung, sein 45-jähriges Firmenjubiläum mit einem großen Tag der offenen Tür. „Mit dem 4.0‑Award und der Verleihung des CSR-Preises durch die Bundesregierung Anfang Januar ist unser Jubiläumsjahr gleich doppelt gekrönt“, freut sich Raunitschke. 1972 wurde Esta als Ein-Mann-Betrieb gegründet. Mittlerweile hat sich der Absaugtechnik-Spezialist zu einem international agierenden Mittelständler mit mehr als 200 Mitarbeitern entwickelt.
Expertenjury bewertet auch die konkrete Praxisrelevanz
Mit dem Wettbewerb sucht die „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ nach innovativen Konzepten aus der Wirtschaft, die mit der intelligenten Vernetzung von Produktions- und Wertschöpfungsprozessen erfolgreich sind. Die Expertenjury bewertet neben dem Innovationsgrad auch die konkrete Praxisrelevanz für Industrie 4.0. Die prämierten Projekte deckten eine große Bandbreite von Branchen und Technologien ab und zeigten, „dass Industrie 4.0 nicht nur spezielle Branchen wie Maschinenbau oder Automobilindustrie, sondern die gesamte industrielle Wertschöpfung betrifft“, so Staatssekretärin Schütz.
Bislang 84 prämierte Unternehmen
In Summe wurden in fünf Prämierungsrunden bislang 84 Unternehmen, Institute und andere Organisationen ausgezeichnet. Im Laufe des Jahres 2017 soll die Zahl 100 erreicht werden. Die prämierten Unternehmen erhalten eine Ehrenurkunde und eine Glasplakette, die am Unternehmensstandort angebracht werden kann.
Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg
Die Netzwerkinitiative „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ will Kompetenzen aus Produktionstechnik sowie Informations- und Kommunikationstechnik bündeln, alle wesentlichen Akteure vernetzen und durch innovative Transferangebote den industriellen Mittelstand in Richtung Industrie 4.0 begleiten.
Als Sprecher steht der „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ Dr. Manfred Wittenstein (Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wittenstein AG) vor. Die Koordinierungsstelle ist beim VDMA-Landesverband Baden-Württemberg angesiedelt. Die Partner der Allianz – Unternehmen, Kammern, Verbände, Cluster, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Sozialpartner – streben an, Baden-Württemberg als weltweit führende Region für Industrie 4.0‑Technologien zu etablieren. Kleine und mittlere Unternehmen spielen dabei eine entscheidende Rolle und sollen von der Allianz profitieren.