Jubiläum: Das Forum PET in der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. feiert 2016 sein 25-jähriges Bestehen. Gegründet wurde die Interessenvertretung 1991 nach Markteinführung der ersten PET-Mehrwegflasche in Deutschland durch Coca-Cola. Als Reaktion auf die aufkommende Kritik der etablierten Verpackungsindustrien an der neuen Verpackungsart verfolgte der Zusammenschluss das Ziel, die Öffentlichkeit über die Vorteile von PET aufzuklären. Heute treibt das Forum PET die ökologische Optimierung und den Recyclingkreislauf von PET-Flaschen voran. Darüber hinaus versteht es sich als Kompetenz- und Informationszentrum für Politik, Medien und Verbraucher.
„Das Forum PET hat eine sachliche Diskussion über die Nachhaltigkeit unterschiedlicher Verpackungslösungen eingeleitet. Maßgeblich begleitet durch das Forum hat sich eine erfolgreiche Branche rund um einen hochinnovativen und vielfältig einsetzbaren Wertstoff entwickelt.“
Fabian Neumann, Vorsitzender des Forum PET
Rund 30 in Deutschland aktive Unternehmen und Verbände zählen heute zu den Mitgliedern des Forum PET.
Gründung nach Markteinführung der ersten PET-Mehrwegflasche
Diese Erfolgsgeschichte war vor 25 Jahren keinesfalls vorherbestimmt: Als Coca-Cola 1990 nach einem mehrjährigen Feldversuch die erste PET-Mehrwegflasche deutschlandweit einführte, erhob sich massive Kritik von Seiten der etablierten Verpackungsindustrie. Die noch junge PET-Branche stand damals mit dem Rücken zur Wand. „Aus allen Reihen wurde auf PET geschossen“, erinnert sich Max-Rainer Gerth, zu der Zeit Geschäftsführer der früheren Schmalbach-Lubeca AG, Mitbegründer und erster Vorsitzender des Forum PET. „Mit Slogans wie ‚PET ist Plastik, PET ist Chemie‘ haben die etablierten Verpackungsbranchen versucht, die Endkonsumenten gegen uns aufzubringen.“
Doch die PET-Branche stemmte sich gegen das schlechte Image. 1991 gründeten sieben Unternehmen das Forum PET und starteten damit eine eigene Aufklärungskampagne, um die Vorurteile zu widerlegen. Im Verlauf der Diskussion schlossen sich weitere Unternehmen dem Forum an. Nachdem sich die PET-Mehrwegbehälter etabliert hatten – auch Mineralbrunnen füllten Ende der 1990er Jahre bereits darin ab – und die Diskussion abgeebbt war, sank erstmals auch die Beteiligung innerhalb der Interessenvertretung – und so auch die Mitgliederzahl.
Anschluss an die IK im Jahr 2002
Zeitgleich trat ein etablierter Akteur auf die Agenda: die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., die heute mehr als 300 Mitglieder zählt. Ihr Konzept überzeugte die Mitglieder dermaßen, dass sich das Forum PET 2002 der IK anschloss. In der Folge verzeichnete es wieder einen Mitgliederzuwachs. Neue Unternehmen entlang der PET-Wertschöpfungskette traten dem Zusammenschluss bei – vom Rohstoffhersteller über Getränkeabfüller, Verschlusshersteller oder PET-Recycler bis hin zu Maschinenproduzenten. Auch die Märkte für recyceltes PET wie PET-Folienprodukte und PET-Flaschen für Haushaltsreiniger und Kosmetikprodukte gewannen an Bedeutung im Forum PET.
Der IK-Anschluss erfolgt zu dem Zeitpunkt, als in Deutschland die Marktdurchdringung durch PET-Einwegflaschen einsetzte. „Die Anfeindungen begannen von Neuem und finden bis heute statt“, sagt der IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Bruder. Mit der IK im Rücken setzte das Forum PET auch im Zuge dessen eine breite Kommunikation entgegen. Die Einführung des Einwegpfands beschäftigte die Verantwortlichen laut Dr. Bruder in der Folge: „Nach anfänglichen Vorbehalten steht das Forum PET heute voll hinter dem Pfand für PET-Einwegflaschen. Es schafft die besten Voraussetzungen für eine effektive Flaschensammlung und ein qualitätsvolles Recycling.“
Ökobilanzen widerlegen Vorurteile
Seitdem prägt das Forum PET das ökologische Profil der Branche. Mit der 2010 in Auftrag gegebenen Ökobilanz durch das unabhängige ifeu-Institut bestätigte sich ein kaum für möglich gehaltenes Ergebnis: Während PET-Mehrwegflaschen zu diesem Zeitpunkt als eine der umweltfreundlichsten Getränkeverpackungen Ansehen genossen, fand das ifeu-Institut heraus, dass auch die häufigste PET-Einwegflasche am Markt, die 1,5 Liter-Flasche für kohlensäurehaltige Mineralwässer und Erfrischungsgetränke, ökobilanziell insgesamt keine eindeutigen Vor- oder Nachteile zur Glas-Mehrwegflasche aufweist. Durch Gewichtsverringerung, Recycling, kürzere Transporte und die Senkung des Energieverbrauchs bei der Herstellung war es der Branche gelungen, die Umwelteigenschaften der PET-Einwegflaschen derart zu verbessern.
Mit diesen Erfolgen wuchs das Forum PET zu einer schlagkräftigen Vertretung in der IK heran. 2010 war es Mitbegründer des Forum PET Europe, um PET-Themen im ökologischen Kontext auch außerhalb Deutschlands voranzutreiben. 2013 entwickelte das Forum PET gemeinsam mit der Getränkeindustrie das RAL-Gütesiegel für PET-Getränkeflaschen. Flaschenhersteller, Getränkeabfüller und Recycler verfolgen mit dem Gütesiegel das Ziel, den Anteil von recyceltem PET-Material im Wertstoffkreislauf der Flaschen weiter zu erhöhen. Das Forum PET setzt sich indes weiterhin für hohe Standards bei Ökologie, Verbraucherschutz und Wiederverwertbarkeit von PET-Getränkeverpackungen ein.